Tiamat - Judas Christ

Review

Nach dem eher platten „Skeleton Skeletron“ hatte in nicht wenig Hoffnung, dass Tiamat auf ihrem neuesten Werk wieder die Tiefe und Emotionalität von „Wildhoney“ und „A Deeper Kind Of Slumber“ zumindest im Ansatz aufgreifen würden. Wurde doch gerade mit Lucyfire ein musikalisches Ablassventil für „seichtere“ Poprock-Songs geschaffen, enttäuscht „Judas Christ“ dennoch mit einer nicht erwarteten Fortführung des Vorgängers. Johan Edlund hat ganz offensichtlich den roten Faden zu Kunst und Schönheit, die auf „Wildhoney“ nur beim Zuhören zu Tränen rührte und „A Deeper Kind Of Slumber“ wunderbar depressiv und hoffnungslos werden ließ, verloren und beschränkt sich auf nette, kanten- und profillose Liedchen, die gut anhörbar sind und keiner HIM-Göre weh tun. Schade nur, dass ich mich beim Testhören des wirklich hervorragenden Openers „The Return Of The Son Of Nothing“, der tatsächlich parallelen zu „Wildhoney“ aufweist, zum Kauf von „Judas Christ“ habe verleiten lassen, denn der Rest dieser nicht wirklich empfehlenswerten Veröffentlichung trägt die Hoffnung, die ich auf meine einstige Lieblingsband gesetzt hatte, endgültig zu Grabe.

23.07.2002
Exit mobile version