Thyruz - Northern Blasphemy

Review

Die Norweger THYRUZ sind nicht das, was man von einer neu auf dem professionellen Markt erscheinenden Black-Metal-Combo erwartet. Bereits im Jahre 2000 brachten sie ihr erstes von insgesamt fünf Demos raus und konnten dadurch im Underground bereits einiges an Aufsehen erregen.
Nun liegt ihr erster Longplayer vor und es bleibt mir fast die Spucke weg. „Northern Blasphemy“ ist ein verdammt fieser Hassbatzen geworden.

Rasend schneller Black Metal wird mit aggressiven, teilweise unterschwelligen Melodien kombiniert und erinnert dabei nicht selten an Bands wie KOLDBRANN. In wahnwitzigem Uptempo rattert der Fünfer sich durch die Stücke und baut langsame Elemente lediglich dazu ein, um zwischen der extremen Anspannung etwas Luft zu schnappen.
Allein der Gesang versprüht dermaßen enorm viele negative, hasserfüllte Gefühle, dass es einem fast die Schuhe auszieht. Teilweise wird er sogar gedoppelt, was einen zusätzlichen Reiz ausmacht und bei gehobener Lautstärke sogar akutes Gänsehaut-Feeling hervorrufen kann.
Das Schlagzeug, insbesondere die Snare, klingt zwar ein wenig hölzern, aber gerade dadurch wird der extreme Gesamteindruck der Musik erst richtig belebt. Kompromisslos bolzt sich der Schlagwerker durch „Northern Blasphemy“, hat aber trotzdem ein feines Gefühl für das richtige Break an der richtigen Stelle. Sehr geil!
Die Gitarren spielen eine tiefschwarze Melodie nach der anderen und erschaffen mitunter hypnotisierende Passagen, die vom Drum-Gedonner nur noch unterstützt werden. Die kalten Melodien sind es, die dem rauen, aber alles andere als unterproduzierten Black Metal seinen Todeshauch verleihen.
Heutzutage klingt es fast albern, wenn man das Wort „böse“ in den Mund nimmt, aber THYRUZ sind es definitiv.

So muss Black Metal klingen und so klingt es, wenn eine Band mit modernen Mitteln ein rohes Ambiente erschafft. „Northern Blasphemy“ ist sehr intensiv, sehr schnell und sehr zerstörerisch. Ein Album, das man selbst gehört haben muss, um zu verstehen, was diese Zeilen wirklich aussagen sollen.
THYRUZ sollte ohne wenn und aber zum Pflichtprogramm für Black Metaller gehören. Diese Musik verdient es, intensiv zelebriert und laut gehört zu werden. Eine unbedingte Empfehlung für alle räudigen und schwarzäugigen Dunkelmetaller.

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17.06.2007

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2 Kommentare zu Thyruz - Northern Blasphemy

  1. Anonymous sagt:

    Hallo allerseits,
    ich finde dieses Review doch arg überzogen. Das Album weist zwischendurch Passagen auf, die durchaus interessant klingen. Jedoch finde ich keine richtigen Highlights auf der Scheibe, alles wirkt irgendwie monoton. Ein "Muss" ist diese Scheibe keineswegs. Ich rate jedem, sich das Album einmal anzuhören, bervor ihr es kauft.
    Gruß!

    6/10
  2. Matthias sagt:

    Wenn man ganz akribisch hinhört, ist es gut möglich, dass ich mit 9/10 Punkten etwas weit geschossen habe, aber inhaltlich stehe ich auch nach 14 Tagen regelmäßiger Rotation im Player absolut zu meinem Review! Ein Sahne-Album, das eine klare Linie verfolgt. Was der eine als "monoton" bezeichnet, nennt der andere "eine durchgehend stimmige Atmosphäre". Starke Scheibe!!!

    8/10