Spätestens seit dem Vorgänger „Urkraft“ ist THYRFING aus der Riege des Viking Black Metals nicht mehr wegzudenken. Im Laufe der Zeit hat sich genau dieses Genre so stark entwickelt, dass immer neue Formationen sich mit dem Titel viking oder pagan schmücken. Ohne Zweifel verdient haben dieses aber die sechs Schweden, die uns nun mit ihrem neuen Werk „Vansinnesvisor“ (deutsch: Lieder der Verrücktheit ) die kälter werdenen Tage versüßen. Dabei gehen die Burschen merklich brachialer und schneller ans Werk, als auf den vorherigen Scheiben. Gleich der Opener „Draugs Harg“ schlägt mächtig zu Buche und ebnet den Weg für die darauffolgenden Songs, die aggressiver als je zuvor unters Volk gemischt werden. Mit „Digerdöden“ kommt es anschließend zum ersten Highlight der Platte, wobei das Wort Highlight eigentlich nicht stimmt, da das ganze Scheibchen so gleichmäßig ausgefallen ist, dass jeder Song „Hit-Potential“ besitzt. „Världsspegeln“ kommt wieder folkiger daher und bleibt in der Geschwindigkeit etwas zurück. Akkustikgitarren sorgen hier für die nötige Stimmung, die auch sofort aufkommt und einen in ganz andere Welten schweben lässt. Einer der wenigen englischen Tracks „The Voyager“ ist sehr düster ausgefallen und sorgt mit seinem atmosphärischen Chorus für richtiges Gänsehaut-Feeling. Die Schlacht geht weiter und zwar mit „Ångestens Högborg“, welches mal schnell und mal langsam die Stärken von THYRFING besonders gut hervorbringen kann. Mit einigen Geigen- und Keyboardbreaks wirkt der Song sehr lebendig und abwechslungsreich. Diese Melodien bohren sich stark ins Gehirn und spätestens jetzt sollte einem klar werden, welch grandiose Metalplatte man sich da einverleibt. „The Giant´s Laughter“ zeigt wieder etwas härtere Seiten und setzt im ersten Teil vielmehr auf Schnelligkeit, als auf träumerische Momente, aber natürlich wurden wieder Kontrapunkte eingebaut, die man nun gar nicht vermutete. „Vansinnesvisan“ wird erst langsamer und schleppend eingeleitet und zeigt dann ein haßerfüllteres Gesicht. Dafür ist vor allem auch der überaus kräftige und stimmige Gesang verantwortlich. Letztlich endet das Spektakel mit „Kaos Återkomst“ und wird mit einer Akkustikgitarre eingeleitet, um dann noch mal kräftig mitzumischen. Ganz klar ist THYRFING mit dieser Scheibe ein weiterer Meilenstein in Sachen Viking Black Metal gelungen, der sie in die allererste Liga befördern dürfte, wenn sie nicht schon längst dort angekommen sind. Die Schweden setzen sich die Messlatte für das nächste Album selbst verdammt hoch und auch andere dürften daran schwer zu schlucken haben.
stimmt
Na,das nenne ich doch mal wieder ein gutes Album.Leidenschaftlich und roh gespielt.Erinnert mich schwermütig an alte Zeiten.
Klasse Album und bezugnehmend zum VOrgänger "Urkraft" eine deutliche Steigerung. Der inflationäre Einsatz der Keys wurde praktisch ausradiert, zugunsten der Songs. Knapp am 10er vorbei.
Dies ist das bis dato ausgereifteste Album der Viking Metaller, die hier härter klingen als in ihren Anfangstagen und trotz dieser Rauheit Melodik und Bombastik in ihre Songs unterbringen, die schon nach dem ersten Hören zünden, doch auch nach x-maligem Hören keine Langweile aufkommen lassen. So muss Viking Metal heutzutage klingen, Bathorys "Nordland" und Moonsorrows Meisterwerk "Voimasta ja Kunniasta" werden nicht nur qualitätsmäßig erreicht, sondern teilweise überboten. Pflichtkauf für Viking/Black Metaller, für Mittelalterfreunde und tolerante Musikfreunde aller Art!
Das Album ist gut aber es könnte besser sein. Ich find sie sind nach Urkraft in die falsche Richtung gedrifftet richtung Melodic Death Metal die Stimme ist zu "hart" für diese Art Musik. Urkraft bleibt mein favourite Album.
Heftig, prächtig und brutal… genau meins! allein schon "Kaos Aterkomst" verdient 10!