THYRFING zählen zurecht zu den seriösen Vorreitern der Szene, präsentieren uns die Schweden doch schon seit Mitte der Neunziger herrlich kitschfreien, wuchtigen Viking Metal auf durchgehend hohem Niveau. Leider werden die Abstände zwischen den Alben immer länger, genügten früher schon nicht gerade kurze 3 Jahre zwischen den Veröffentlichungen, liegt des letzte Werk „Hels Vite“ inzwischen ganze 5 Jahre zurück. Doch wenn dabei so ein Brocken wie „De Ödeslösa“ herauskommt, lohnt sich das lange Warten allemal.
Auf dem neuen Album zeigen sich die Meister wieder einmal in Hochform und liefern herrlich dunkle, majestätisch epische Melodien, wie wir sie von den Schweden kennen. Dabei setzen THYRFING bei „De Ödeslösa“ hauptsächlich auf gedrosseltes Midtempo wie in „Mot Helgrind“ oder dem frostigen „Illvilja“, damit sich die prägnanten, tollen Harmonien voll entfalten können. Das könnte auf Dauer eintönig wirken, aber dem stehen das schleppend orchestrale „Fordom“ sowie die flotten „Relik“ und das sehr eingängige „Kamp“ entgegen. Dabei achten THYRFING auf eine gesunde Portion Härte und Abwechslung. Gerade der ehemalige NAGLFAR Fronter Jens Ryden präsentiert sich auf „De Ödeslösa“ vielseitiger denn je, grollt, keift, kreischt und singt klar. Für weitere Akzente sorgen folkige Akustikpassagen und Hornbläser. Dabei ist „De Ödeslösa“ von dieser speziellen Magie geprägt, wie sie nur THYRFING hinbekommen. Höhepunkte des neuen Werkes sind auf jeden Fall das groovende, mit fettem Riffing versehene „Veners förfal“ sowie der Titelsong, welcher das Album abschließt und alle Elemente nochmals miteinander verschmelzt und die Schweden nochmals mit schwarzmetallischer Raserei punkten. Verglichen mit ihrem bisherigen Schaffen wirken die neuen Stücke im Gesamten epischer und melodiöser.
THYRFING ist mit „De Ödeslösa“ wieder einmal ein in sich stimmiges, eingängiges und dennoch abwechslungsreiches Album gelungen, geprägt von tollen, dunklen Melodiebögen. Majestätisch schön, präzise und tödlich, so wie das Namensgebende Schwert aus der nordischen Mythologie.
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