Satte elf Jahre haben die Finnen bereits auf dem Buckel. Jahre, die mit einer regelrechten Stilfindung durchzogen waren. Mal Old School, mal ziemlich industriallastig oder gar mit Elektroeinflüssen haben es THYRANE schon versucht. Mit ihrem neuen Album „Travesty of heavenly Essence“ hat sich die Band aber wieder zu den älteren weitaus besseren Wurzeln zurückorientiert. Ob sie sich mit den Industrial-Elektro-Einsprengsel nicht ihre Stammkundschaft vergrault hat, sei dahingestellt. Fakt ist, dass mit ihrem neuen Album ein starkes Werk am Start ist, das vor allem sehr thrashmetallastig ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Travesty of heavenly Essence“ aber um ein erstklassiges Blackmetal Album. Die Melodienwand aus Gitarre und Keyboard wird dies sicherlich bestätigen. Auch wenn das Keyboard stets präsent ist, es nimmt zu keinem Zeitpunkt übertriebene Auswüchse an und bleibt trotz seiner Unüberhörbarkeit stets im Hintergrund. Ob der Blastbeats oder der wabbernden Doublebass wegen, THYRANE bieten das volle Programm und sorgen so für garantierte Unterhaltung im schwarzen Sektor. Technisch und produktionsmäßig auf dem höchsten Niveau liefert uns der Vierer um Mr. Blastmor ordentliche Bretter, die zwar aufgrund der frappierenden Ähnlichkeit zu anderen Schwarzwurstbands nichts besonderes sind, aber trotz ordentlicher Erfahrung vieler Jahre einen richtigen schwarzen Knüppel auffahren. Schnell haben die Finnen bemerkt, dass es mit der KOVENANT-Schiene nicht klappen wird und lieber spät als nie das Steuer herumgerissen. Auch wenn sie dadurch viele Fans verloren haben, objektiv gesehen kann man bei „Travesty of heavenly Essence“ von einer überaus positiven Richtungsweisung im THYRANE-Lager ausgehen. Weiter so!
Richtig guter grooviger BM, flott gespielt, von Leuten, die ihre Instrumente beherrschen und geschickt Härte mit Melodie verbinden… Erinnert an Dimmu genauso wie an die Kinder vom Bodensee, allerdings mit eigener Linie, nicht so orchestral und keineswegs Soli mit Flitzefingern… Stattdessen melodische Songs, gute Vocals, die auch ein "Normalo" gerne hört, alles sehr professionell, man möchte meinen, eine echte Spinefarm-Band… Finnvox? Egal, die Qualität stimmt, sie könnten mit Impaled Nazarene genauso zusammen ein Konzert bestreiten wie mit Norther oder Naglfar.