Eigentlich waren mir Thyestean Feast vollkommen unbekannt, doch das interessante Cover und die hochwertige Aufmachung der CD ließen mich neugierig werden. Nachdem ich die Songs gehört hatte, konnte ich kaum glauben, das mir die Finnen bis jetzt noch nicht zu Ohren gedrungen sind – nur um kurz darauf festzustellen, das bis dato lediglich zwei Minis existieren. Erstaunt über die Qualität des ersten Longplayers machte ich mich daran das Infomaterial zu lesen … in dem man es nicht gut mit der Band meint. Klischeehaft macht man sich mit Sätzen wie “ … each instrument is layered carefully to create a huge sound which any vampire lover will appreciate.“ daran, eine Reputation von vorne rein zu verhindern und schreckt auch nicht davor zurück den Stil der Band mit Cradle of Filth zu vergleichen. Abgesehen davon, daß dies für eine „neue“ Band nicht zwangsläufig förderlich ist, ist mir während meiner bescheidenen und recht raren Cradle of Filth Hörerlebnisse nichts zu Ohren gekommen, was sich mit Thyestean Feast messen könnte; wobei ich nicht ausschliessen möchte, daß das Geschmacksache ist. Tatsächlich liegen die Finnen und die Briten bezüglich des Abwechlsungsreichtums und des Gespürs für geniale Songs auf einer ähnlichen Wellenlänge, unterscheiden sich jedoch in der Umsetzung, und – was mir besonders am Herzen liegt – vor allem beim Gesang fundamental. Thyestean Feast tendieren auf ihrem aktuellen Longplayer dazu schnelle Songs, die vor allem durch die Drums getrieben werden, mit faszinierenden Gitarrenläufen, düsterem, dem Black Metal entlehnten Gesang, eingängigen Melodieen und Gänsehautatmosphäre zu verfremden, oder auch – je nach Empfinden – zu krönen. Stellenweise vermitteln die Songs ein gewisses Déjá-vu, da manche Parts, hier vor allem die Gitarre, vertraut klingen. Da diese Erlebnisse, zumindest bei mir, nur punktuell sind, erhöht das aber lediglich den Ohrwurmcharakter. Dennoch würde ich „Cycles of Worldburn“ keinesfalls in die Ecke des „Consumer“ Black Metal schieben wollen. Auch wenn die Songs allesamt sehr zugänglich sind, schwingt im Hintergrund meines Erachtens ein unverkennbarer Black Metal Spirit mit. Ich gehe sogar soweit zu sagen, daß das Album bei entsprechender Produktion und etwas überarbeiteten Arrangements einen vollkommen anderen aka ursprünglich mystischen Charakter inne hätte. Nun, wie dem auch sein – Thyestean Feast haben sich für den zugänglicheren Stil entschieden und meistern diesen glänzend. Mit Songs wie „Oblivions Bliss“ oder dem genialen „The Fall Of Astrea“, das durch seine dezenten, aber enorm beeindruckenden Gitarrenparts begeistern kann, haben die Jungs aus Helsinki, Finnland ein nahezu makelloses Album hingelegt.
Einfach eine geniale Scheibe!
Ein gutes platte mit viele metal!!!