Thy Light - Thy Light

Review

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THY LIGHT haben in den letzten Jahren eine gewisse Bekanntheit in der DSBM-Szene erlangt. Das liegt vermutlich auch an dem ausdrucksstarken Design, denn neue Veröffentlichungen gab es nicht zu bestaunen. Nach der Demo „Suici.De.pression“ (2007) und dem Album „No Morrow Shall Dawn“ (2013) ist „Thy Light“ der dritte Streich im Katalog der mittlerweile im Vereinigten Königreich heimischen Band.

THY LIGHT stellen die Atmosphäre in den Vordergrund

THY LIGHT leben musikalisch in erster Linie durch das gefühlvoll melancholische Riffing in typischer DSBM-Manier. Die EP transportiert dadurch zunächst einmal eine dichte und repetitive Atmosphäre, welche mit ebenso einschlägigen Elementen wie Regen- und Gewittersounds, akustischen Gitarren und Spoken Word Parts ergänzt wird. Daneben implementieren THY LIGHT dezent aber wirkungsvoll allerlei weitere Sounds, welche für eine gewisse Breite und Varianz sorgen. Primär bauen THY LIGHT auf Atmosphäre und Stimmung und nehmen sich mehr als genügend Zeit diese Gefühlswelten zu entfalten. Dies tut den beiden Stücken der EP sehr gut, welche in Konsequenz daraus eine nahezu meditative Wirkung entfachen.

Sound und Qualität sind im Vergleich zur „Suici.De.pression“-Demo deutlich gewachsen. Auf der anderen Seite kann die musikalische Entwicklung keinesfalls mit einer Band wie TOTALSELFHATRED verglichen werden. Daneben stehen dann die unerreichten Klassiker des Genres wie das selbstbetitelte NYKTALGIA-Debüt (2004) oder „Death – Pierce Me“ (2001) von SILENCER, welche THY LIGHT das Wasser von der anderen Seite abgraben. Trotz dieser Situation – man könnte sagen stuck in the middle – ist die Weiterentwicklung und damit die Qualität der EP nicht zu verachten. Denn die emotionale Tiefe ist nicht selbstverständlich.

Wenn Genrestandard, dann bitte gehoben.

„Thy Light“ bietet als sehr umfassende EP mit zwei überlangen Songs guten DSBM-Genrestandard, der gar nicht erst versucht durch Distinktion irgendeine Form der Andersartigkeit von bekannten Genrevertretern darzustellen. Das macht die EP zu einer wirklich guten, aber in letzter Konsequenz auch etwas kalkulierbaren Veröffentlichung.

10.08.2021

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