Mit ihren bisherigen Veröffentlichungen konnten sich diese Herrschaften aus Pescara nicht nur innerhalb der italienischen Szene einen respektablen Ruf erspielen, durch ihre letzten beiden Demos „A New Beginning“ und „Enjoy Your Peace“ wurde auch der Underground auf internationaler Ebene auf das Quartett aufmerksam.
In dieser Tonart sollte es auch weitergehen, denn „Enemy At The Gates“ erweist sich einmal mehr als durchaus respektables wie auch herzeigbares Ergebnis. Zwar musste im letzten Jahr Simone Flammini als neuer Sänger ins Line-Up integriert werden, weshalb die Mucke der Italiener nunmehr sogar noch ein wenig deftiger brettert, an der Grundausrichtung hat sich jedoch nichts geändert.
Immer noch wird uns harsch intoniert, aber dennoch zumindest in Ansätzen melodischer Thrash kredenzt, der sich auf der einen Seite zwar durchaus an europäischen Vorbildern (auch frühe ACCU§ER dürften hier als Paten genannt werden) orientiert ist, ebenso aber auch an der „transatlantischen“ Machart. Vor allem was das Riffing betrifft, lässt uns der frühere WOTAN-Gitarrist und THY GATE BEYOND-Bandgründer Guido D‘ Agostino immer wieder vernehmen, dass er offenbar gleichermaßen MEGADETH und ANNIHILATOR, aber auch OVERKILL zu schätzen weiß, lassen sich doch Inspirationen all dieser Bands in nicht gerade geringem Ausmaß eruieren.
Ihr Handwerk als Musiker verstehen die Burschen generell recht gut, Ausfälle gibt es auf diesem Album nämlich keine zu vermelden. Im Gegenteil, durch den ungemein rauen Gesang ihres neuen Frontmannes kommt der zudem immer wieder von satten Grooves unterlegte Mix der Band im Vergleich zu früher noch ein wenig massiver daher, leidet jedoch in Summe ein wenig an seiner „Trockenheit“. Will sagen, die zwingenden Ideen sind den Burschen leider nicht wirklich zugeflogen.
Noch viel weniger mit Ruhm bekleckert hat sich die Band aber hinsichtlich des optischen Aspekts, wirkt das Cover doch mehr als nur mäßig. Und als ob das nicht schon genügend potentielle Interessenten davon abhalten könnte sich „Enemy At The Gates“ zuzulegen, muss zum Schluss auch noch die Frage erlaubt sein, ob es nicht ehrlicher gewesen wäre, dieses Teil als EP unters Volk zu streuen zu versuchen, da eine knappe halbe Stunde für einen Longplayer doch eher dürftig sind…
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