Ein Song, ein Mord! Das ist das Konzept von „Nero Enigma“. Die Italo-Doomer THUNDERSTORM haben sich von Spaghetti-Horrorfilmen inspirieren lassen. Jedem Song ist ein anderes Opfer zugeordnet: Karrierefrau, Junkie, Jet-Pilot und fünf weitere Opfer müssen unters Messer. Zum Schluss meldet sich eine unheimliche Stimme mit italienischem Akzent zu Wort. Der Mörder fordert den Hörer auf, das Rätsel seiner Bluttaten zu lösen. Ein stimmiges Album-Konzept, das THUNDERSTORM mit traditionellem Doom Metal umsetzten.
Zur musikalischen Beschreibung hätte ich eigentlich das Review des letzten Albums kopieren können. Die Band orientiert sich immer noch an altbekannten Doomgrößen, deren Namen mindestens in jedem zweiten Review dieses Genres angegeben wird. Ich beschränke mich auf zwei Initialen, die alles sagen: B.S.
Dabei geht es für Doom-Verhältnisse meist relativ geschwind zur Sache. Vereinzelte Einsprengsel aus anderen Genres vermeiden eine bloße Stilkopie. Stimme und Gesangsharmonien erinnern teilweise an Power Metal, Marke AVANTASIA. Ein Riff im Song „When April Dies“ ist eng verwandt mit METALLICAs „For Whom The Bell Tolls“. Und dann sind da noch diese gelegentlichen Stonerrock-Ausflüge.
„Nero Enigma“ wiederholt zum Glück nicht neun Mal den selben Song, trotzdem kommen THUNDERSTROM kaum über Genrekonventionen hinaus. Die Platte ist ganz ordentlich, das Konzept sogar ziemlich gelungen. Im traditionellen Doom gibt es aber aktuelle Veröffentlichungen mit besseren Riffs.
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