Finnland – Land der tausend Seen. Fast genauso viele Songideen verbraten die im Frühjahr 2000 gegründeten Finnen THUNDERSTONE im bereits dritten Album „Tools Of Destruction“. Mit dem Signing dieser Band hat das Donzdorfer Label Nuclear Blast erneut wieder feines Gespür für hochkarätige Talente bewiesen. Mit ansprechendem Melodic Power Metal wissen THUNDERSTONE zu überzeugen. Das letzte Album „Burning“, welches ja auch schon aufhorchen lies, ist gerade mal ein gutes Jahr alt. Doch trotz der geringen Zeitspanne kann das neue Werk erneut als sehr gelungen bezeichnet werden. Gleich der Opener „Tool Of The Devil“ gefällt mit dem sehr eingängigen Chorus, dicken Gitarrenriffs und mitreisendem Rhythmus im Midtempo. Und auch der zweite Song „Without Wings“ rockt ordentlich nach vorne, das Tempo wird hier angezogen, die Riffs sind noch fetter und erneut schwebt wieder über allem ein übermächtiger Refrain. In diesem Stil setzt sich das Album fort. Die Songs zeichnen sich durch hart rockende Riffs, starkem Gesang sowie herrlich eingängige Melodien aus. Gerade die Stimme erinnert mich in manchen Momenten ein wenig an Ronnie Atkins von den PRETTY MAIDS. Natürlich sind auch jede Menge feiner Soli vorhanden, ohne allerdings den Songfluss durch zuviel Gefrickel zu stören. Desweiteren schimmert auch stets eine gewisse Melancholie durch, welche der Musik noch mehr Tiefgang verleiht. Positiv fällt auch das eher zurückhaltende Keyboard auf. Genretypisch sind natürlich auch auf dieser CD Ruhepole in Form von balladesken Parts wie z. B. bei „Another Time“ vertreten. Die teilweise im Zusammenhang mit THUNDERSTONE vorgenommenen STRATOVARIUS-Vergleiche kann ich indes nicht ganz nachvollziehen, ist die Band doch eigenständig genug, um einen eigenen Sound zu attestieren. Dieser zeigt sich relativ hart und schielt nur minimal in die Bombast-Schiene. Aufgenommen wurde „Tools Of Destruction“ in den Sonic Pump Studios in Helsinki. Der Sound ist druckvoll, klar und direkt. So kann neben der gelungenen Musik auch die Produktion glänzen.
Ich fand "The Burning" ja schon geil und unheimlich dicht gepackt an unterschiedlichen Atmosphären, aber mit "Tools of Destruction" haben die Finnen entgültig die Möglichkeit zunichte gemacht, sich mit Stratovarius vergleichen zu lassen. Es klingt eigen, es klingt melodisch, schön heavy und einfach nur geil! Meine Anspieltipps sind: Tool of the Devil (Geiles Intro und wieder mal schlägt Mr. Laurenne’s Lyrik voll zu), Welcome to the Real (Ein würdiger Nachfolger für das geniale "Forth into the Black" nur mit weniger Keyboard; der Song entwickelt aus seiner Athmosphäre heraus trotz des mittleren Temos eine ziemliche heavyness, genau wie beim besagten vorgänger) und Without Wings (-Kommentar unnötig-)!
Einzig der wirkliche Traum-Gesang, die gute Sound -Produktion und die letzte Nummer (nicht das Duo Cover) retten hier über das untere Mittelmaß ein wenig hinaus. Wer es simpel mag kann es hören.
Ich schließe mich Anonymous an. 🙂