Als das nächste große Ding in Sachen Power Metal will uns die Presse die finnische Band „Thunderstone“ verkaufen, die gerade über Nuclear Blast ihr Debütalbum veröffentlicht hat. „Huhum, mal sehen…“ sag‘ ich zu mir selbst, denn von diesem Label ist man ja den einen oder anderen Hype gewöhnt. Deshalb, Player auf, CD rein und los geht’s. Mit dem Opener „Let the Demons free“ fängt die Chose ja schon mal ganz beachtlich an, ist dieses Stück doch ein flott abgehender Ohrwurm mit Mitsing-Refrain. „Net schlecht“ denke ich und harre erwartungsvoll der Dinge, die da noch kommen werden, in der Hoffnung, daß die restlichen Stücke das hohe Niveau halten können. Können sie aber nicht alle. Hier bewahrheitet sich leider das alte Sprichwort „Es ist nicht alles Gold was glänzt“. Auch wenn die Band durchaus noch den einen oder anderen sehr guten Song vorweisen kann („Virus“, „Eyes of a Stranger“… ihr merkt schon, bei den Songtiteln hat man sich ganz besonders viel Mühe gegeben *g*), hat sie auch einiges an Füllnummern verbrochen. Das auf achteinhalb Minuten gestreckte „Will to Power“ braucht beispielsweise niemand und ist einfach nur *gähn*. Extrem Schade ist auch, daß der Song „Me, my Enemy“ ca. anderthalb Minuten lang erstklassig abgeht, um dann abrupt im Mittelmass zu versinken, da die Band es nicht für nötig hält, die geile Melodie vom Anfang wieder aufzugreifen. So was schmerzt schon. Den insgesamt recht guten Eindruck können aber auch die drei, vier belanglosen Durchschnittsnummern nicht trüben. Insgesamt ist das Thunderstone-Debüt nämlich schon ein recht gelungenes Scheibchen. Nur, um noch mal zum Statement vom Anfang zu kommen, vom next big Thing kann man IMO hierbei noch nicht sprechen. Aber wer ein Faible für melodischen, keyboardverwässerten (das Instrument muß man hier schon abkönnen) Power Metal hat, kann sich Schlimmeres antun als Thunderstone.
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