Thunder And Lightning - Of Wrath And Ruin

Review

THUNDER AND LIGHTNING existieren seit 20 Jahren und veröffentlichten ab 2008 in regelmäßigen Abständen neue Alben. Somit ist das vorliegende „Of Wrath And Ruin“ bereits das siebte Album der Kapelle aus Berlin. Musikalisch setzen sie auf leicht thrashigen Heavy Metal, der sich ordentlich bei den teutonischen Vorbildern bedient. Thematisch behandelt die neue Platte das oftmals zu einfach strukturierte Schwarz-Weiß-Denken in der Gesellschaft und die Fähigkeit, die eigene Meinung in Frage zu stellen. Schon auf dem Vorgänger „F.E.A.R.“ sangen sie über den gefährlichen Vormarsch von Fake News. Philosophen-Metal also?

THUNDER AND LIGHTNING zeichnen Grautöne

Der Sound der Hauptstädter erinnert in Teilen an RAGE. Genau wie Peavys Gang würzen sie ihren klassischen Metal mit einer Prise Thrash und das Organ von Sänger Norman Dittmar weist Ähnlichkeiten zum Fronter des German-Metal-Urgesteins auf. Stücke wie der Opener „Depths Of Sorrow“ könnten sich auch auf einer „Black In Mind“ oder jüngeren Inkarnationen wie „Wings Of Rage“ gut machen.

Doch eine Kopie sind THUNDER AND LIGHTNING nicht, denn Eigenständigkeit ist vorhanden. Gelobt sei die druckvolle Produktion, die schön klar und ausdifferenziert aus den Boxen schallt. Wie es sich für guten, klassischen Heavy Metal gehört, überzeugen die Gitarrenleads an vorderster Front. Das Duo aus Rhythmusgitarrist Marc Wüstenhagen und Leadgitarrist Tom Geldschläger, den die Band als Sessionmusiker engagiert hat, zaubert schöne Melodiebögen und einen Haufen feiner Soli aus den Saiten.

Eine weitere Stärke sind die oft hymnisch angelegten Refrains. Gerade die mit sechseinhalb Minuten längste Nummer „Where Secrets Hide“ spannt mit seinem dramatisch gesungenen Refrain immer wieder den Bogen zu seinem Hauptthema und kann seine Laufzeit dadurch gut füllen. Kleine Spielereien wie die kurze 8-Bit-Sequenz zu Beginn von „Binary Assassin“ setzt die Gruppe zielsicher ein, sodass sie unterhaltsam sind.

„Of Wrath And Ruin“ ist durchdacht und gut strukturiert

Die zehn Lieder plus Intro und Outro von „Of Wrath And Ruin“ liefern ein homogenes Gesamtbild ab, das Fans des deutschen Heavy Metals ansprechen sollte. Warum THUNDER AND LIGHTNING seit Jahren unter dem Radar fliegen und nicht bei einer Traditionsfirma wie SPV unter Vertrag stehen, ist ein Rätsel. Ein weiteres Argument für ein gutes Signing liefern sie mit ihrer neuen Scheibe allemal.

29.12.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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