Thunder - All You Can Eat
Review
Als ich es gesehen habe, konnte ich es kaum glauben: Ihr lest gerade das erste Review auf Metal.de von THUNDER. Trotz des Wacken-Auftritts, trotz „Wonder Days“ ist dies die erste Rezension über eine Veröffentlichung der Briten. Dabei hatten sie schon ziemlich viele: Hier haben wir es mit dem dreißigsten Livealbum (Nimm das, IRON MAIDEN) zu tun. Da stellt sich erstmal die Frage, warum „All You Can Eat“ überhaupt nötig ist. Ganz einfach: Dies ist die erste Live-Veröffentlichung mit Songs von „Wonder Days“. Geboten kriegt der Fan zwei CDs und eine DVD. Hier ist es allerdings nicht so, dass auf beiden einfach das gleiche Konzert drauf ist, sondern das auf CD 1 die Proben zum Gig im Brooklyn Bowl enthalten sind, welches wiederum auf CD 2 zu hören ist und auf der DVD befindet sich eine Dokumentation zu der Entstehung von „Wonder Days“ und diverse Konzertaufnahmen.
Beschäftigen wir uns aber zunächst mit der ersten CD, auf der die Proben in den RAK Studios zu finden sind. Die Plattenfirma betont stolz im Promotext, dass nichts nachgearbeitet wurde. In diesem Fall war die Band zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits eingespielt. Wenig überraschend klingt es hier wie eine „Live At BBC“-Aufnahme. Hört sich Live an, aber das Publikum fehlt. Die zweite CD ist das eigentliche Livealbum. Hier handelt es sich um das Konzert im Brooklyn Bowl, das drei Monate vor der Veröffentlichung von „Wonder Days“ stattfand. Die Teilnahmebedingungen für die Bewerber (Karten gab es nur zu gewinnen) waren, einfach das Konzert zu genießen, ohne es mitzuschneiden oder irgendwas anderes ins Internet zu stellen. Da verwundert es kaum, dass sowohl Band, als auch Fans ziemlich gut drauf sind. Und angesichts dieser guten Stimmung (die schnell auf den Zuhörer abfärbt) stören einen auch nicht die Überschneidungen bei der Tracklist mit der ersten CD. Zudem fügen sich die „neuen“ Songs erstaunlich gut ins Set ein. Bleibt abschließend noch die DVD. Die Dokumentation mit dem kreativen Namen „The Wonder Days Film“ beinhaltet exklusive Aufnahmen und Interviews, die sehr anschaulich die Geschichte des Albums nachzeichnen. Dazu gibt es noch Live-Videos vom „Loud Park“-Festival und den Konzerten von den beiden CDs. Vielleicht fühlen sich jetzt einige überrumpelt, denn mich würde es nicht wundern, wenn einige noch nicht mit dem Stil von THUNDER vertraut sind, daher verliere ich kurz ein paar Worte zu ihm: Die Briten sind sehr 70er-lastig. Es kristallisiert sich besonders eine Liebe zu LED ZEPPELIN heraus, welche ihren Höhepunkt mit ‚I Love The Weekend‘ erreicht, welches von ‚Rock and Roll‘ abgekupfert scheint. Aber hier ist das verschmerzbar, da es hier im Gegensatz zu manch neuerer Band mehr Spaß macht. Man spürt förmlich, dass die Jungs das hier machen, weil sie es wollen und nicht um einen schnellen Euro abzugreifen.
Somit haben wir zwei CDs und eine DVD, auf der die Briten (erneut) ihre Livequalitäten unter Beweis stellen. Eine bessere Werbung für anstehende Konzerte könnte es gar nicht geben, wenn man sich schon nach dem Genuss dieses Materials schuldig fühlt, auf der letzten Tour nicht dabei gewesen zu sein. Mal abgesehen davon, besitzt das Album eine enorme Hitdichte. „All You Can Eat“ lege ich allen ans Herz, die noch nichts von THUNDER haben, die noch ein Souvenir von der letzten Tour brauchen oder auch denen, die einfach nur Spaß haben wollen.
Thunder - All You Can Eat
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hard Rock |
Anzahl Songs | 28 |
Spieldauer | 208:47 |
Release | |
Label | earMUSIC |
Trackliste | CD 1: 01. Wonder Days 02. The Thing I Want 03. When The Music Played 04. Black Water 05. Resurrection Day 06. I Love The Weekend 07. Chasing Shadowws 08. Serpentine 09. Be Good To Yourself 10. The Rocker 11. Superstition 12. Up Around The Bend 13. I'm Down 14. The Stealer CD 2: 01. Backstreet Symphony 02. The Thing I Want 03. Black Water 04. Low Life In High Places 05. Be Good To Yourself 06. Wonder Days 07. The Devil Made Me Do It 08. Resurrection Day 09. Stand Up 10. The Rocker 11. Love Walked In 12. Dirty Love 13. Up Around The Bend 14. Just Another Suicide |