Ach THUNDER, du übersehene Perle Großbritanniens. Seit sechs Jahren bringst du wieder kontinuierlich gute Musik heraus und hast mit „All The Right Noises“ das dritte Album seit dem Comeback am Start. Dabei habt ihr nun glücklicherweise die Hoffnung aufgegeben, die Veröffentlichung noch bis zu einer möglichen Tournee herauszuzögern. Denn sonst könnten wir auf das Album noch lange warten. Nun ist es also eine Verspätung von einem halben Jahr geworden und Themen wie der Brexit und psychische Erkrankungen sind immernoch aktuell. Nun ja. Es ist aber natürlich die musikalische Klasse, die anzieht und die hat „All The Right Noises“ definitiv.
All The Right Noises
In 27 nicht immer aufeinanderfolgenden Jahren haben sie zwar eine deutlich heraushörbare Routine entwickelt, aber sie sind sich nicht zu fein, sie in kurzen Momenten aufzubrechen. Am beeindruckendsten dabei ist die immernoch sehr starke Gesangsleistung von Danny Bowes, die für sein Alter nicht mehr selbstverständlich ist. Eine Stärke dieses Albums ist, dass simple Riffs in eine vielschichtige Klanglandschaft eingebettet werden, womit sie den Riffs nicht die ganze Aufmerksamkeit aufbürden. Bläser und Background-Gesang gehören hier noch zu den konventionellsten Ergänzungen. ‚Don’t Forget To Live Before You Die‘ demonstriert diese Kombination ziemlich treffend. Durch die moderne, klare Produktion kommen all diese Eigenschaften gut zur Geltung.
Zu den Highlights gehört die Brexit-Abrechnung ‚Last One Out Turn Off The Lights‘. Mit der zeigen die Briten, dass immernoch viel Energie in ihren Knochen steckt.Der nichtelektrifizierte Song ‚The Smoking Gun‘ vermag mit seiner melancholischen Western-Stimmung zu überzeugen. Ebenso punktet die Ballade ‚I’ll Be The One‘ durch ihre Eindringlichkeit. Aber auch konventionellere Songs wie ‚Going To Sin City‘ oder ‚You’re Gonna Be My Girl‘ sind enthalten.
Vital und abwechslungsreich
Im Großbritannien der 2010er-Jahre haben sich THUNDER als eine der qualitativ beständigen Bands aus der Vergangenheit profiliert. Mit „All The Right Noises“ knüpfen sie genau an dieses Prädikat an. Im Gegensatz zum Vorgänger „Rip It Up“ ist das Album vitaler und abwechslungsreicher. Gerade das erweiterte Klangbild wertet die lässigen Songs auf. Somit haben die Briten auch auf ihrem 13. Studioalbum den richtigen Ton getroffen.
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