Thulsa Doom - A Fate Worse Than Death

Review

Was Namedropping angeht, halten sich THULSA DOOM aus Italien nicht im Zaum. In der Mitte zwischen „Abominations Of Domination“ und „Altars Of Madness“ sieht man sich mit seinem Erstling „A Fate Worse Than Death“. Vielleicht werfe man noch etwas vom selbstbetitelten Debütalbum oder aus „Legion“ von DEICIDE dazu und man hat das Feld, welches das italienische Quartett hier beackert, relativ originalgetreu abgesteckt. Erschaffen von Robert E. Howard kommt die eigentliche Figur THULSA DOOM in den Comics um „Kull The Conqueror“ sowie in den Schwarzenegger-Filmen über Conan den Barbaren vor.

Die barbarische Welt Hyboria

Gerade die barbarische Stahlwelt Hyboria visualisiert den Sound der Römer ziemlich passend. Songs wie „Cursed Domains Beyond“ huldigen dem gänzlich verrohten Death-Metal-Sound der späten Achtziger und der frühen Neunziger dermaßen nah am Original, dass THULSA DOOM durchaus auch vor 30 Jahren hätten wüten können. Gitarren drei Meter unter Erdniveau, ein fast schon waberndes Schlagzeug und kultige Songs, in denen der rudimentäre Refrain rücksichtslos in das fast zu bemitleidende Mikrophon gekotzt wird. Dazwischen quietscht die Saitenabteilung aus F.Phantomlord und V.K.Nail in jedem Song ein spontan wirkendes Solo ein, das zwar nicht vor Spielfreude, aber vor Authentizität strotzt.

„A Fate Worse Than Death“ erinnert von der Intention her ein wenig an „Savage Land“ – das Einstandsalbum der US-Amerikaner GRUESOME, denen es ebenfalls gelungen ist, den Spirit ihrer Vorbilder wieder aufleben zu lassen (in diesem Fall die frühen Werke von DEATH). Dazu leiden beide Scheiben unter denselben Kritikpunkten – wenn gleich die eine mehr, die andere weniger. Die fehlende Eigenständigkeit zu monieren wäre an dieser Stelle lächerlich, doch auch THULSA DOOM fehlt es noch an der Fähigkeit Songs zu schreiben, die wirklich in aller Gänze haften bleiben.

„A Fate Worse Than Death“ dreht die Zeit zurück

Mit dem Titeltrack streuen die Italiener zur Albummitte zwar noch ein dunkles Instrumental ein, doch ansonsten sind die Stücke relativ ähnlich gelagert, sägen sich häufig durchs Midtempo, schaffen es zeitweise aber sogar, den verwendeten Soli düstere Stimmigkeit zu verleihen („Tomb Of The Serpent Cult“). THULSA DOOM müssen sich sicherlich die Frage gefallen lassen, warum man hier nicht lieber gleich zu MORBID ANGEL greift, doch über ein Vierteljahrhundert später darf man sich wohl auch mal eine feine Nachbildung schmecken lassen.

25.09.2022

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