Through The Silence - Debt Of Words

THROUGH THE SILENCE haben ihre EP „Debt Of Words„ selbst produziert und die sechs Songs verteilt auf 23 Minuten sind zwar rein handwerklich nicht schlecht einspielt, aber letztendlich weder Fisch noch Fleisch. Kräftige Power-Metal-Gesänge werden übergeben an Thrash-Momente, die wiederum überklatscht werden von technisch anspruchsvollen Kniffel-Riffs. Diese nehmen dann aber überraschend eine Kurve zu preiswerten Metalcore-Elementen. Irgendwie fühlt sich „Debt Of Words„ an, wie ein in der Reha von Hand geknüpfter Teppich oder ein selbstgemachter Batik-Schal – ganz nett, braucht aber auch irgendwie kein Mensch.

„Golden Compass„ pendelt beispielsweise so orientierungslos durch die Gegend, dass man genauso gut einmal wild am Radio-Frequenz-Knopf hätte drehen könnte. Das Ergebnis wäre ein ähnliches. Gequälte Härte hier, unterbrochen von schmalzigen Alternative-Rock-Gesängen, die dann wiederum unterbrochen werden von Modern-Metal-Geshoute… Ihr kennt das Spiel. THROUGH THE SILENCE können ganz sicher spielen, scheinen aber keine Ahnung zu haben, was sie mit ihren Tönen erreichen wollen und wissen anscheinend noch nicht, welche Emotionen sie gerne vermitteln möchten  bzw. könnten. Kurze Lichtblicke über eine Länge von 10 bis 20 Sekunden holen die Arrangements auch nicht wirklich aus dem Sumpf der Orientierungslosigkeit heraus.

Die Punkte verdienen sich die fünf Herren mit dem Sound und den rein handwerklichen Fähigkeiten. Wie sie es spielen ist anständig, aber was sie sich da wild zusammengewürfelt haben ist alles andere als reizvoll. Wo hier andere Rezensenten Metalcore mit Kraft und Wucht heraushören können, ist mir schleierhaft. THROUGH THE SILENCE liefern mit „Debt Of Words“ leider unter dem Mittelmaß, da die EP sehr gezwungen und konstruiert klingt, keine Widerhaken bietet und absolut seelenlos tönt.