Through Devastation - Renascence EP

Review

Renascence – Wiedergeburt. Ein treffender Titel für eine Band, die es nach einer Neustrukturierung im Personal (neuer Sänger, neuer Mann an den dicken Saiten) mit voller Power angehen will. Und man muss es den Chemnitzern lassen – ihre neue EP strotzt nur so von Selbstbewusstsein und Energie. Nach einem stimmungsvollen Intro bricht der Song Anthem über dem Hörer ein und zeigt sofort in welche Richtung es hier gehen soll. Und diese liegt eindeutig im Metalcore der härteren Gangart. Die massiven Gitarrenwände werden durch melodische Licks schön eingängig gehalten. Das Organ des Sängers (Richard Biedermann) kann mit dem Druck der Sechssaiter locker mithalten, zeigt sich druckvoll und abwechslungsreich. Hier und da mal ein Gangshout, eine gesprochene Passage und viel ambitioniertes Gebrüll – keine Zeit für Langeweile.

Ohne im Stil voneinander abzuweichen, zeigen sich die Songs sehr vielseitig und decken von Thrash, Death bis hin zu KILLSWITSCH ENGAGE ähnelnden Melodielinien eine breite Palette an Emotionen ab. Hier sind wirklich anständige Songwrighter unterwegs. Obwohl man sich natürlich vieler Genreüblichen Stilmittel bedient, kriegen es THROUGH DEVASTATION gekonnt hin keine Klischees zu produzieren. Die Stücke sind selten vorhersehbar und selbst dann noch so gut arrangiert, dass man die Stellen einfach nur abfeiert. Es muss nun mal nicht immer etwas völlig neues sein, um zu gefallen.

Obwohl das Album in Eigenproduktion entstanden ist, muss man in Punkto Sound nur wenige Abzüge machen. Die Gitarren sind massiv, der Bass wummert herrlich durch die Boxen und der Mix ist ebenfalls einwandfrei. Lediglich der etwas hölzerne Snaresound kann nicht ganz überzeugen.

Textlich bewegt man sich in bekannten Gewässern. Man erzählt, dass Lügen keine tolle Sache sind, verarbeitet seine Ängste und lässt massig Durchhalteparolen vom Stapel. Ist alles nicht so spannend, aber schlecht ist es auch nicht. Besonders der auf deutsch gesungene Song Schattenwelt zeigt den Mut der Band Dinge einfach zu tun. Klappt wunderbar, sogar ohne NARZISS Parallelen.

Wem AS I LAY DYING und KILLSWITCH stellenweise zu melodisch und poppig sind, sollte Renascence unbedingt mal durchhören. Eine überdurchschnittliche Platte, die Lust auf das 2011 kommende Vollzeitalbum „Lilith Chronicles“ macht.

02.02.2011
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