Throneum - The Tight Deathrope Act Over Rubicon

Review

Galerie mit 8 Bildern: Throneum - Under The Black Sun 2018

THRONEUM aus Polen hätten sich ein besseres Bandmotto wählen können: „Keine Originalität, kein eigener Stil, keine musikalische Weiterentwicklung!“ So haben es die Jungs einst verkündet und bleiben im Wesentlichen auch dabei. Auch wenn der Titel „The Tight Deathrope Act Over Rubicon“ Fortschritt durch einen waghalsigen Seilakt suggeriert, verlässt die Band ihre rumpelige Komfortzone nicht wirklich.

THRONEUM verlassen die Rumpel-Zone nicht…

Ein kleines bisschen Fortschritt ist aber dennoch zu bemerken. Kollege Möller hatte im Review zum letzten Langspieler angemerkt, dass selbst ihm der Sound zu unpoliert ist – und das will ja schon was heißen. Als hätten THRONEUM dieses kleine Beben im metallischen Pressewald wahrgenommen, haben sie ihren Sound tatsächlich etwas aufgehübscht.

Aber wirklich nur ein kleines bisschen. Aus den Boxen schallt immer noch ungeschliffener Black/Death Metal aus dem tiefsten Untergrund. THRONEUM verehren hörbar jene Bands aus den späten 80ern, die damals mit ihren ungestümen Demo-Veröffentlichungen den Boden für die Saat des extremen Metals der 90er durchpflügten. Da ist es also nur passend, wenn „The Tight Deathrope Act Over Rubicon“ so klingt wie ein günstig produziertes Album aus der damaligen Zeit.

… lassen an den Instrumenten aber ihre Muskeln spielen.

Trotz aller Rumpeligkeit merkt man THRONEUM aber an, dass sie schon lange dabei sind und ihre Kreativität mithilfe ihrer musikalischen Fähigkeiten umzusetzen wissen. Vor allem der Mann an den Trommelfellen gibt sich hörbar Mühe, von seinem Kit nur Trümmer übrigzulassen, so sehr malträtiert er es.

Dass die Band musikalisch dieses Mal ein kleines bisschen mehr leistet, merkt man an den vertrackten Parts, die von technischen Thrash-Metal-Bands wie TOXIK oder MEKONG DELTA stammen könnten. Diese sind aber so sehr unter dem rauen Sound vergraben und werden von bewusst schiefen Melodien derart konterkariert, dass sich die instrumentale Leistung nicht jedem erschließen wird. Da bleiben die von SLAYER inspirierten Riffs schon mehr hängen.

„The Tight Deathrope Act over Rubicon“ – die Zielgruppe wird ihn beklatschen!

Aber gut, die Polen machen ja auch keine Musik für die Massen. Die Band sagt es selber: „Wer mit NECROVORE, SADISTIK EXEKUTION, MORTEM, ORDER FROM CHAOS, IMPERATOR, ASPHYX, MAYHEM und MERCILESS nichts anfangen kann, lässt besser die Finger von THRONEUM!“ Besser kann man es nicht sagen. Die (kleine) Zielgruppe kann bedenkenlos zugreifen, wenn sie sich den Sound eine knappe Stunde geben kann. Der Rest darf aus Neugier gerne mal ein Ohr riskieren – für etwaige Schäden übernehmen wir aber keine Haftung.

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08.07.2018

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