Throne - Pestilent Dawn

Review

Einigen Lesern wird die Band SUNLIGHT´S BANE sicherlich ein Begriff sein. Mastermind Nathan Barnes findet mit dem Projekt THRONE jetzt ein weiteres Ventil, um sein kreatives Schaffen zu verarbeiten. Eine hippe Nachwuchs-Entdeckung stellt das Trio dabei aber nicht wirklich dar, existiert es bereits seit 2014. Ein amtliches Debut-Album präsentieren THRONE nun mit „Pestilent Dawn“, auf dem ordentlich geknüppelt, geslamt und gegrunzt wird.

THRONE holen den Knüppel aus dem Sack

Und tatsächlich: Die Geschwindigkeit steht klar im Vordergrund, die Double-Bass ist teilweise so wahnwitzig schnell, dass ein Beat Per Minute mehr, zu einem durchgehenden Ton führen würde. Ansonsten setzt man auf wohlbekannte Extreme-Metal-Zutaten. Rhythmisch bewegen sich THRONE mal im Slam-Bereich, dann wieder in SUFFOCATION-artigem Handbremese-Kickstart-Wechsel. Der Gesang pendelt zwischen tiefem Grunzen und langgezogenem Kreischen hin und her. Das erinnert nicht nur stilistisch an Trevor Strnad.

„Pestilent Dawn“ ist extrem und versiert

Um eine solche Musik überhaupt vom Blatt auf Band bringen zu können, ist eine gewisse Versiertheit an den Instrumenten natürlich zwingend erforderlich. Diese wird auch immer wieder durch kleine Details verschönert. Speziell die Gitarren bedienen sich auch mal an untypischen Techniken, wie beispielsweise bei „Born Of Death“, dessen Intro ganz zart an MAYHEMs „Freezing Moon“ erinnert. Der Gesang wiederum könnte 1:1 von Travis Ryan stammen, während der Song selbst zu einer waschechten CATTLE DECAPITATION-Blaupause anwächst.

Schon zu oft gehört?

Damit wird auch langsam des Pudels Kern offengelegt. All die erwähnten Reminiszenzen mögen als reines Qualitätsmerkmal verstanden, große Erwartungen schüren. Beim zweiten Blick lassen sich aber nur wenig spannende Momente auf „Pestilent Dawn“ finden. Die Kompositionen sind teilweise sehr gleichförmig und vorhersehbar. Die Ausnahme bildet „Beyond Malice“, ein wilder Stil-Mix mit Tempowechseln und variantenreichem Gesang. Auch das akustische Interlude „Eternity In Mourning“ sorgt für einen kurzen Moment des Friedens, bevor die nur allzu bekannten Schlagzeug-Gewitter und das dichte Gitarren-Massiv erneut über den Hörer hereinbrechen.

Gutes Mittelfeld mit dem Drang nach vorne

Da es sich bei THRONE aktuell um ein Side-Projekt handelt, sollte man das Trio im Auge behalten. Wenn die Band am eigenen Sound feilt und noch mehr ins Songwriting investiert, kann sich ein durchaus namhafter Act entwickeln. So stellt „Pestilent Dawn“ einen mittelprächtigen Output dar, der bei Genre-Liebhabern auf jeden Fall Gehör finden wird.

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01.04.2021

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