Die Produktion klingt auf „Helvete – Det Iskalde Mørket“ wie direkt den frühen 90ern entsprungen. Sie findet genau das richtige Gleichgewicht zwischen Klar- und Differenziertheit einerseits und und unpolierter Garstigkeit andererseits. Allein der Klang der Gitarren kann einem wohlige Schauer der Nostalgie bescheren und wären da nicht sporadisch arg plakative Chöre und knurrige Gesänge der Marke Attila auf „De Mysterriis Dom. Sathanas“, könnte man „Helvete – Det Iskalde Mørket“ auf den ersten Blick glatt für irgendein Album aus dem Dreieck der frühen DARKTHRONE, IMMORTAL und EMPEROR halten.
Irgendwo dort muss der Grund dafür liegen, dass die letzten Alben des Duos so gut angekommen sind. Die Sache hat im aktuellen Fall aber einen entscheidenden Haken: „Helvete – Det Iskalde Mørket“ ist unglaublich unspektakulär, wenn nicht gar: langweilig. Das fängt damit an, dass die Riffs samt und sonders Stangenware sind. Selbst das muss kein Hindernis sein, ein ordentliches Album vorzulegen, zumal THRONE OF KATARSIS auf das Old-School-Erscheinungsbild auch recht viel Wert legen.
Die ersten beiden Stücke sind tatsächlich noch recht gelungen, obwohl bereits das erste mit seinen knapp zehn Minuten hart an der Grenze liegt, das mit den sehr fies klirrenden Gitarren und detailweise variiertem Bass aber gekonnt ausgleicht. Aber spätestens mit „The Darkest Path“ und dem Titelstück beginnt eine beispielslose Orgie der Einfallslosigkeit: Allesamt ähnlich klingende Riffs und Rhythmen werden weit über das Maß hinaus wiederholt und strapaziert, das gerne benutzt wird, um hypnotische Atmosphäre zu erzeugen. Der Black Metal, den THRONE OF KATARSIS hier zelebrieren, wird stumpf in seine elementaren Bestandteile zerlegt und dann auf Frankensteinsche Weise hoffnungslos übertrieben wieder zusammengepfuscht, ohne seiner Seele gerecht zu werden. Selbst Nostalgiker dürften mit diesem oberflächlichen Flickenwerk kaum glücklich werden, weil die ersten beiden Stücke kaum den kompletten Silberling retten können.
Die Scheibe ist nochmal wesentlich geiler als das Debut. Was die Herren hier an Atmosphäre heraufbeschwören, erinnert mitnichten an Stangenwaren Riffs. Det Iskalde Morket klingt, als hätte man die besten Momente alter, schwarzer skandinavischer Tonkunst zusammengemixt und anschließend neu arrangiert. Das ist zwar nix neues, aber weitaus mehr, als vier Punkte wert!
So ein gusto stückerl und nur 4 punkte?
meiner meinung nach ein meisterwerk
muss mich da nun auch mal dranhängen: 9 Punkte, ohne Wenn und Aber.