Thronar - Unleash The Fire

Review

Nachdem die vermeintlichen Genre-Vorreiter TURISAS mit “The Varangian Way“ eher enttäuschten, liegt die Hoffnung der Fans nun auf den holländischen THRONAR, die nebenbei gesagt noch ein Jahr länger im Geschäft sind als ihre finnischen Kollegen. Die Niederländer konnten mit ihrem Debütwerk vor drei Jahren einige Fans für sich gewinnen, sodass THRONAR wahrlich nicht mehr als unbeschriebenes Blatt gelten dürfen. Dementsprechend hoch gestalten sich dahingehend auch die Erwartungen bezüglich “Unleash The Fire“ – allerdings hält sich das bei mir in Grenzen, da ich das erste Album der Gruppierung nicht kenne.

Sowohl stilistisch als auch generell in Bezug auf die Instrumentierung drängt sich der Vergleich mit TURISAS geradezu auf, womit die Stilbezeichnung Battle Metal demnach auch mehr als passend erscheint. Für die äußerst vielschichtigen Kriegsschreie ist hier Reamon Bloem zuständig, der sich des Weiteren auch bei HEIDEVOLK um die Gitarrenarbeit kümmert. Auf “Unleash The Fire“ dominieren vorwiegend Growls und ausschweifende, kriegerisch anmutende Klargesänge, die sich jeweils recht gut in das Instrumentalgefüge – meist aus Riffs bestehend, die auch bei Folk- und Pagan Metal Verwendung finden – eingliedern.

Einen etwas befremdlichen Klang bietet, wie in letzter Zeit öfter der Fall, mal wieder das Schlagzeug – klingt irgendwie nach einer Basis aus sämtlichen Plastikmülltonnenvariationen. Stört aber im Endeffekt nicht weiter. Stattdessen sollte man sich schon mal auf eine gehörige Portion Bombast einstellen, die teilweise sogar durch fürstlich erhabene Trompeten aufgehäuft wird. Dadurch entsteht wenigstens bei den ersten Durchläufen der Eindruck ständiger kitschiger Überladung, der aber nach Erfassen der Stücke deutlich in den Hintergrund rückt, allerdings sollte man dick aufgetragener Butter nicht prinzipiell abgeneigt sein.

Findet man nun vollständigen Zugang zu der Scheibe – was bei mir im Übrigen in der Tat einige Durchläufe benötigt hat – so entfaltet sich ein beeindruckender Schlachtensoundtrack, dem meines Erachtens lediglich etwas der Biss fehlt um als solcher gelten zu können. So habe ich eher das Bild eines Kriegers im Kopf, der nach seiner Heimkehr sämtliche Kämpfe feierlich verherrlicht, die wirklichen Horrorszenarien auf den Schlachtfeldern jedoch außen vor lässt.

18.07.2008
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