Tja Jesus und allgemeine Gesellschaft, das wars dann wieder einmal für euch. Zumindest wenn es nach den fünf Kollegen von THROBBING PAIN aus dem Norden Deutschlands geht. „Hang, Draw & Quarter“ hat wenig bis gar nichts mit religiöser Hingabe zu tun, denn viel mehr mit knackenden Knochen, Blutlachen und dem volkserheiternden Seilziehen an irgendwelchen Gliedern und den berühmt-berüchtigten, gesellschaftskritischen Texten. Das alles jedoch ohne Hypergeblaste oder sowas in der Art, sondern alles Fußstellung Halbgas mit Hang zum langsamer werden.
Erstes Highlight für mich auf dem Debüt der Fischköpfe mit dem komischen Akzent ist „Enslaver Of Souls“. Trotz nicht unbedingt perfekter Produktion baut sich eine dichte Atmosphäre auf, die zu gefallen weiß. Das ist ohnehin eine ihrer Stärken. Weniger ist manchmal mehr und so generieren sie mit relativ wenig extraordinärem Firlefanz Momente, welche quer durch zum Schrauben anregen (auch mit kurzen Haaren). Zurück zu des Pudels Kern: Über was für eine Art von Musik reden wir überhaupt? Nun, ich sage Death/Thrash. Mit hoher Affinität zur Death Schiene und der einen oder anderen gewollten Dissonanz. Manche nennen es Old-School…ich nenne es genau so. Die Orientierung ist somit klar, was sie daraus machen ist aber alles andere als altbacken.
Irgendwie erinnern Sie mich an alte OBLIVEON (falls die jemand kennt), hier und da an HEXX. Manchmal bin ich unsicher, ob Sie nun eher Richtung Skandinavien blicken oder England oder doch die nach US and A. Einschlägige Death Metal Großmeister welche sich im Geschwindigkeitsmittelfeld austoben gabs schließlich überall. Passend: GOREFEST zu „False“ Zeiten könnte beim einen oder anderen Track durchaus Pate gestanden sein. Logischerweise sind sie von den Originalen noch eine ganze Ecke weg, das ist aber nicht schlimm, denn sie haben ja noch genügend Zeit, sich heran zu arbeiten.
Das einzige, was mich nicht in vollem Umfang überzeugt, ist der Gesang. Er passt zwar sehr gut in die räudige Umgebung auf von „Hang, Draw & Quarter“, er könnte aber ein Quäntchen mehr Tiefgang vertragen (im übertragenen Sinn). Abgesehen davon kommt das Debüt der Nordlichter richtig gut rüber. Underground-Sound, der ordentlich in Bein und Kopf geht. Was sie „in echt“ drauf haben, stellen sie dieses Jahr neben anderen Veranstaltungen auf dem Metalfest West unter Beweis.
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