Thrice - The Alchemy Index - Air And Earth

Review

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Mit den EPs „Air“ und „Earth“ haben THRICE ihre letztes Jahr angefangene „The Alchemy Index“-Tetralogie abgeschlossen. Das hat einerseits den Vorteil, dass das Warten für Liebhaber des ersten und zweiten Teils nun ein Ende hat, andererseits den Nachteil, dass sich womöglich einige Fans der früheren THRICE endgültig von deren Wurzeln verabschieden dürfen.

Unbedingt Nachteil? Was THRICE mit ihren letzten Alben angedeutet haben und was sich vor allem auf „Fire“ und „Water“ manifestiert hat, hat nun endlich die Oberhand gewonnen: THRICE anno 2008 haben faktisch keinen Hardcore-Anteil mehr. Stattdessen gibt es Akustikgitarren, Klavier, weiche Synthesizer und viel Gesang im Zentrum der Musik. Die Rhythmussektion hält sich meist stark zurück, um den vielfältigen Harmonien viel Raum zur Entfaltung zu geben.
Wenn man unbedingt wollte, könnte man auch den Teilen drei und vier wieder eigene Qualitäten zuweisen, um sie bildlich zu interpretieren. Das ist aber eigentlich nicht nötig, denn echte Kontraste zwischen „Air“ und „Earth“ stechen gar nicht hervor – nicht so sehr, weil sie keine zu bieten hätten, sondern weil sie schon für sich so abwechslungsreich sind. Zwischen ätherischer Atmosphäre und erdigen Rhythmen fächern beschwingte Stücke wie „The Sky Is Falling“, das sehr dynamische „Broken Lungs“ oder auch „The Lion And The Wolf“ mit ruhigem Klavier und dezenten Synthesizerflächen im Hintergrund eine riesige Spannweite an Stimmungen auf, die sich quer über die beiden EPs verteilen und so eine direkte Unterscheidung gar nicht möglich machen.
Wenn ich erwähne, dass THRICE mit diesem Werk – natürlich – an Ecken und Kanten eingebüßt haben, dann rührt das nur teilweise von dem Wunsch her, es hätte mehr davon. Tatsächlich hat man nicht nur die Möglichkeit vergeben, mehr und eindrücklichere Kontraste zu setzen, sondern „Air“ und „Earth“ wie auch schon „Water“ zu einer Gratwanderung zwischen Anbiederung und gefühlvoller Ruhe gemacht. Wie weit das in die eine oder andere Richtung ausschlägt, liegt wohl im Auge des Betrachters.

Wer sich mit den jüngsten Entwicklungen im Hause THRICE anfreunden kann, sollte auch dem Abschluss des „Alchemy Index“ eine Chance geben. Sicher, der ganz große Wurf steht für die Truppe noch aus, aber vor allem beeindruckt die Homogenität im Blick auf die ersten beiden Teile. Für deren Anhänger sicher ein Muss.

19.05.2008

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