Man kann sagen was man will, aber im Bereich des melodischeren Progressiv Metals sind Threshold eine absolute Macht. Gerade nach dem absoluten Ausnahmealbum Critical Mass konnten sich die Engländer spielerisch in mein Herz proggen und sind da bis jetzt auch nicht wieder rausgekommen. Nun kommt also das mit Spannung erwartete neue Album Subsurface – aber irgendwie werden die Erwartungen nicht ganz erfüllt… Doch fangen wir mal ganz geordnet beim Opener an. ‚Mission Profile‘ fetzt wie Sau, klingt zwar teilweise wie schonmal gehört, brilliert aber dennoch durch dynamische Breaks, Ohrwürmern am laufenden Band und ein saucooles Solo. Ground Control proggt auf ähnlich hohem Niveau, hat den stärksten Refrain der Scheibe und kann wie auch der Vorgänger bis zur letzten Sekunde überzeugen. Leider folgt mit Opium dann ein erster kleiner Durchhänger, den selbst die durchaus vorhandende (und sehr verspielte) Dynamik nicht mehr retten kann. Spätestens hier müsste dem aufmerksamen Fan eine gewichtige Frage in den Kopf schießen: Wo sind eigentlich die ganzen Ohrwurmrefrains? Tatsach, aber so sehr sich die Band bei den Solos weiter entwickelt hat, geht es bei den Kehrreimen bergab. Kann eben erwähntes Ground Control noch mit alten Klassikern wie ‚The latent Gene‘ oder ‚Ravages of Time‘ mithalten, würde jeder andere Song einen Vergleich verlieren. Und es kommt sogar noch schlimmer – The Art of Reason ist das wohl einfallsloseste Epos dass Threshold bisher abgeliefert haben. Damit will ich nicht sagen dass der Song schlecht wäre, er fällt nur einfach im Vergleich zu Vorgängeralben ab. Und genau darin besteht die Problematik dieses Albums: Die meisten Lieder sind zwar gut, wurden ein paar Jährchen früher schon ein gutes Stück besser geschrieben. Daumen hoch allerdings für Pressure und das unglaublich catchige Static; grooven konnte Threshold nun mal schon immer gut. Warum also 8 Punkte? Tja, selbst ein schwächeres Thresholdalbum ist immer noch ein Prog-Highlight und kann über Wochen hinweg faszinieren, selbst wenn ein Supersong im Stile eines ‚Phenomenon‘ oder ‚Angels‘ fehlt. Dementsprechend sei Neueinsteigern der Band auch eher das famose Critical Mass ans Herz gelegt – allein schon wegen den Ohrwurmrefrains die die Engländer vor zwei Jahren noch vorweisen konnten…
Threshold werden teilweise seichter!Habe selten so ein heiß-kalt Album erlebt, aber anscheinend hat alle Kritiker die Objektivität verlassen. Der Opener ist sicher genial, auch wenn ich so etwas eher von den Pretty Maids in Glanzzeiten erwarte!
Und dann!! Metal Margarinewerbung, hört denn keiner diesen furchtbaren Chorus? Das hört sich wie im Fernsehen an, aber nicht wie Threshold. Opium ist dann wieder gut, aber dann Stop Dead! Das ist nicht progressiv, das sind Breaks aus Kinderliedern, so etwas seichtes und albernes hätte ich ihnen nicht zugetraut.
The Art of reason: ein zu häufig sich wiederholender Refrain, dann von Minute 2-4 Dream Theater pur aus Images and Words Zeiten,aber gut geklaut.
Dann wieder nichtsagendes Geplätscher an Lied 6, nur der Schlußtrack ein Highlight.
Johanns Bonus, nicht überdurchschnittlich, aber gut arrangiert und ohne Kinderliederrefrains.
Das ist kein Album des Monats, das ist enttäuschend und meilenweit von hypothetical weg!
Nach der großartigen Scheibe Critical Mass waren meine Erwartungen hoch. Und Subsurface kann sie nicht annähernd erfüllen die Platte ist zwar ganz nett mit ein paar guten und ein paar schlechten Momenten aber nicht mehr und nicht weniger als 5 Punkte wert.