Threshold - March Of Progress

Review

Für dieses Album wurde es allerhöchste Zeit! Fünf Jahre sind seit dem Vorgänger „Dead Reckoning“ inzwischen bereits ins Land gezogen. Fünf Jahre in denen die Musikwelt keineswegs von Stillstand geprägt war. Und dennoch stehen THRESHOLD 2012 wieder wie ein Fels in der Brandung des Zeitgeistes, klingen im Wesentlichen genau so, wie sie schon immer geklungen haben, und wirken dabei zu keinem Zeitpunkt anachronistisch. So darf man die Musik der Engländer wohl guten Gewissens als „zeitlos“ bezeichnen.

Und doch hat sich viel geändert im Hause THRESHOLD. Längst hat der großartige Damian Wilson zurück in die Band gefunden und auf „March Of Progress“ bereits deutlich hörbare Spuren hinterlassen. Der Ausnahmesänger liefert eine fantastische Vokalleistung ab, wobei seine etwas dunklere Klangfärbung der Musik einen ganz anderen Charakter verleiht als der Gesang seines ebenfalls starken Vorgängers Andrew „Mac“ McDermott. Dass dieser vor einem Jahr überraschend verstarb, verkommt da eher zu einer traurigen Randepisode.

„March Of Progress“ braucht etwas mehr Zeit als der Vorgänger „Dead Reckoning“, um zu zünden und seine volle Wirkung zu entfalten. Dann aber überflügelt es den Vorgänger mühelos und entpuppt sich als die Krönung des bisherigen Schaffens von THRESHOLD. Die unverkennbare Handschrift der Briten ist omnipräsent, ohne dass die Stücke dadurch an Spannung verlieren oder gar vorhersehbar werden. Dank der songdienlichen Vorgehensweise aller Beteiligter finden sich keinerlei Längen oder prätentiöse Frickel-Passagen auf der Scheibe, der „March Of Progress“ schreitet unaufhaltsam fort und wirkt trotz einer Gesamtspielzeit von rund 70 Minuten ungemein kompakt.

Einen offensichtlichen Überhit wie „Pilot In The Sky Of Dreams“ auf dem Vorgängeralbum findet man diesmal nicht. Dies liegt aber vor allem daran, dass die Kompositionen sich allesamt auf dem allerhöchsten Niveau bewegen. Vom kompromislosen Opener „Ashes“ über den ohrwurmigen Groover „Staring At The Sun“ und die Up-Tempo-Hymne „The Hours“ bis hin zum abschließenden Mega-Epos „The Rubicon“ sitzt hier jedes Riff und jede Melodie, jeder Groove und jedes Break an der richtigen Stelle und macht „March Of Progress“ zu einem rundum perfekten Meisterwerk und dem garantiert besten Prog-Album des Jahres.

26.08.2012
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