Threshold - Critical Mass (Definitive Edition)

Review

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Mit „Critical Mass“ standen THRESHOLD 2002 vor der unmöglichen Aufgabe, einen absolut perfekten Vorgänger zu übertreffen. Und natürlich mussten sie daran scheitern, doch tun sie das auf eine so unterhaltsame Weise, dass man ihnen absolut keinen Vorwurf daraus machen kann. Passend zum zehnjährigen Jubiläum wird auch diese Scheibe nun von Nuclear Blast im Rahmen der „Definitive Edition“-Reihe neu aufgelegt.

Eigentlich fällt es schwer, einen Vorwurf an „Critical Mass“ zu formulieren. THRESHOLD machen nichts wesentlich anders als auf „Hypothetical“ und dennoch fehlt der guten Scheibe das letzte Quäntchen an Genialität. Mit dem Eröffnungs-Tripel „Phenomenon“, „Choices“ und „Falling Away“ demonstrieren sie ihr überragendes Songwriting-Talent, das die anspruchsvollen Kompositionen niemals zum Selbstzweck erhebt und dadurch stets eingängig und zugänglich bleibt. Man muss kein Die-Hard-Proggie sein, um an THRESHOLD seinen Spaß haben zu können.

„Critical Mass“ war zugleich das letzte THRESHOLD-Album, auf dem Original-Bassist Jon Jeary zu hören ist, der schon für die folgende Tour von Steve Anderson ersetzt wurde. Hier komponierte Jeary immerhin die Hälfte des Songmaterials gemeinsam mit Gitarrist Karl Groom, die andere Hälfte steuerte Keyboarder Richard West bei. Das Hauptproblem von „Critical Mass“ ist, dass es der Scheibe ein wenig an Wärme fehlt, manches wirkt eine Spur zu steril und die Produktion hätte einen Hauch mehr an Wärme vertragen können. Das sind jedoch nur kleine Mängel einer nichtsdestotrotz starken Scheibe.

Die „Definitive Edition“ haben Nuclear Blast wieder um drei Bonus-Tracks erweitert. Bei zweien davon handelt es sich um die auf der Bonus-CD der ursprünglichen „Limited Edition“ des Albums enthaltenen Songs „Do Unto Them“ und „New Beginning“. Beide erreichen nicht ganz das Niveau des restlichen Songmaterials, stellen aber eine nette Dreingabe für Fans der Briten dar. Hinzu kommt eine Live-Aufnahme von „Echoes Of Life“, die ursprünglich 2006 auf der „Surface To Stage“-Live-CD erschien und im Schweizer Pratteln aufgenommen wurde und eine erfreulich hohe Aufnahmequalität bietet. Auch wenn „Critical Mass“ sich seinem direkten Vorgänger geschlagen geben muss, dürfen Prog-Fans, die die Scheibe noch nicht in ihrer Sammlung stehen haben, auch hier bedenkenlos zugreifen.

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10.11.2012

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