Mit „Wake Pig“ haben THREE (damals noch „3“ geschrieben) letztes Jahr wohl eines der ungewöhnlichsten Alben veröffentlicht, das je über das Traditionslabel Metal Blade erschienen ist. Bereits damals hat man sich gefragt, wer in der Firma den Riecher und vor allem den Mut für so unkonventionelle Musik gehabt hat. Mit „The End Is Begun“ beruhigen THREE nun all diejenigen, die befürchtet hatten, „Wake Pig“ hätte bei Metal Blade nur ein Experiment sein und die Band danach genauso schnell wieder verschwinden können, wie sie aufgetaucht war.
Tatsächlich hat das Quintett aus Woodstock, USA, zuvor bereits drei Alben über Planet Noise veröffentlicht, ist also keineswegs ein mal eben aus dem Boden gestampfter Newcomer. Mit „The End Is Begun“ bestätigt sich, dass THREE wirklich eine unverwechselbare Note für sich verbuchen können und damit tatsächlich herausstechen. Das ist sicher zu einem großen Teil der außergewöhnlichen, wie gleichermaßen gewöhnungsbedürftigen Stimme von Sänger und Songwriter Joey Eppard geschuldet. Aber auch den bemerkenswerten Arrangements, aus denen THREE kleine funkelnde Juwelen formen, die Licht und Klang hundertfach brechen und reflektieren. Dabei verbindet die Band progressiven Alternative-Rock mit jazzigen Elementen, aberwitzigen Breaks, Flamenco-Gitarren, straighten Rockern, kapitalen Ohrwurmmelodien und ein wenig echtem Metal. „All That Remains“ spielt sogar mit klassischen Heavy Metal-Leads in Grapow’scher Tradition. An ihren Instrumenten macht diesen schrankenlosen Experimentalisten so schnell niemand etwas vor.
Die experimentellen Parts von „Wake Pig“, die damals ein wenig deplaziert wirkten und den Fluss der Scheibe etwas hemmten – man denke z.B. an das rein instrumentale „Bramfatura“ – finden sich nunmehr schlüssiger in den einzelnen Songs wieder. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es die Band schafft, aus all diesen gegensätzlichen Zutaten so große Songs wie „Been To The Future“ zu schaffen, der ohne Weiteres das Erbe von „Alien Angel“ antreten könnte. Man mag den Eindruck gewinnen, dass sie mit „The End Is Begun“ etwas eingängiger geworden sind. Tatsächlich lassen THREE ihren augenzwinkernden spielerischen Wahnwitz aber eher im Detail geschehen, das sie mit teils offensichtlichen, teils ebenfalls subtilen Melodien verschleiern. Wer „Wake Pig“ schon mochte, wird sich auch mit „The End Is Begun“ schnell anfreunden.
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