Three Eyes Of The Void - The Atheist

Review

Die Geschichte von THREE EYES OF THE VOID und deren Weg bis zum Debütalbum „The Atheist“ ist nicht von kurzer Natur. Im Jahr 2017 wurde die Band von Dmytro Kvashnin zunächst als Soloprojekt gegründet. In der Folge standen offenbar schon öfter Full-Length-Veröffentlichungen im Raum, doch dem Ukrainer fehlten schlichtweg die passenden Mitmusiker, sodass entsprechende Releases immer wieder verschoben wurden. Inzwischen befindet sich der Mittelpunkt der Gruppe in Polen und Kvashnin hat unter anderem mit Mitgliedern der alteingesessenen Truppe SACRILEGIUM endlich die erwünschten Mitstreiter gefunden. Mit ihrem Debütwerk liefert das Quartett ein durchaus atmosphärisches Black-Metal-Werk.

Grundtenor zum Schwelgen

Auch wenn der Einfluss von slawischen Pagan-Elementen wie man sie etwa von DRUDKH kennen mag, längst nicht so omnipräsent erscheint, so sind die ausladenden Riffstrukturen im Vergleich durchaus wieder zu erkennen. Ausgenommen vom kürzeren „Delirium“ arbeiten THREE EYES OF THE VOID in allen Stücken mit ausgedehnten Spannungsbögen, die durch die teils sphärischen Riffs, die sich häufig beinahe bis zu hypnotischer Charakteristik wiederholen, recht geradlinig ins Ohr gehen. Ein wenig experimenteller geht der Vierer bei „Descent“ vor, indem neben klagendem Klargesang auch genrefremde Blasinstrumente zu hören sind.

Die Stimmung auf „The Atheist“, das vom Thema „Gottes Tod und Moral“ inspiriert wurde, ist durchweg melancholisch verträumt bis hin zu einer Art verklärten Romantik, dabei aber weder sonderlich aggressiv oder gar depressiv. Auch wenn THREE EYES OF THE VOID zwischenzeitlich immer mal wieder in schwarzmetallische Raserei verfallen, verbleibt im Grundtenor Musik zum Schwelgen. Was dem Album wohl noch zu einer spitzenmäßigen Platte fehlt, ist die Verarbeitung verschiedener atmosphärischer Facetten, die sich zu einem logischen Ganzen zusammenfügen. So ist „The Atheist“ homogener Black Metal mit einem leichten Hang in die folkige Richtung, dem es an mehr Momenten wie dem starken ruhigen Part in „No More Light“ fehlt.

„The Atheist“ fehlen noch mehr heterogene Elemente

Fraglos machen THREE EYES OF THE VOID ihre Sache richtig ordentlich und können mit „The Atheist“ ein Album vorlegen, das man auch gerne wieder auflegt, aber es fehlen noch die ganz tiefen Einschnitte, welche die Platte zu etwas Besonderem machen können.

20.10.2023
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