Threat Signal - Under Reprisal

Review

Meine Herren! Was für eine Wand kommt denn da auf mich zu? Aha, die Wand heißt THREAT SIGNAL und kommt aus dem schönen Kanada. Was die fünf Jungs auf ihrem De-büt zelebrieren geht auf keine Kuhhaut. 11 Neo Thrash Hammer lassen einem keine Zeit zum durchatmen. Bereits der Opener „Rational Eyes“ haut einem mit herunter gestimmten Gitar-ren ein Loch durch das Trommelfell. Wut, Härte und technische Höchstleistungen der Musi-ker lassen sich deutlich heraushören und das fortwährend. Da macht auch der folgende Track „As I Destruct“ keine Ausnahme. Der Unterschied hierbei besteht in den sinnlichen Melodien, die auf granitharte Riffs stoßen. Nicht dass wir uns hier falsch verstehen, THREAT SIGNAL sind nicht auf die Emocore Schiene gesprungen, die in den letzten Jahren so hoch angepriesen wurde. Vielmehr gehen sie einen Schritt weiter als ihre Vorbilder PANTERA, FEAR FACTORY, STRAPPING YOUNG LAD oder SOILWORK. Wobei gewisse Ähnlichkeiten zu den eben genannten Bands nicht von der Hand zu weisen sind. Dieser Zustand ist nicht weiter schlimm, da immer eine Eigenständigkeit herrscht und Ähnlichkeiten höchstens zum Tribut entstanden sind. Track Nummer drei „One Last Breath“ zieht eine Furche durch die Hörlandschaft, die so schnell nicht mehr glatt zu bügeln ist. Gekonnt ist auf jeden Fall der schmale Grad zwischen Vocals und Backing Vocals, die um die Wette brüllen. „Seeing Red“ treibt die Hörerschaft durch dominierende Gitarren an den Rand des Vorstellbaren und gleitet zum Ende erneut in melodische Sphären. „A New Beginning“ beginnt besinnlicher und ruhi-ger, holt einen jedoch sofort wieder aus den Träumen zurück auf den stampfenden Grund. Anspieltipp des Albums! Will man alle Facetten der Band auf einmal hören, so ist der Track „Counterbalance“ zu empfehlen. Melodie, Härte, zerreißende Vocals, eben alle Trademarks der Band, sind in diesem Song enthalten. „Inane“ geht eine Nummer vertrackter ans Werk und erinnert spontan an unmelodische FEAR FACTORY Tracks. Etwas nervend hierbei sind lediglich Jon Howards Kreischgesänge, die auf Dauer ein wenig zu penetrant sind. Bei „Now“ stehen die getriggerten high speed Double Bass Drums ganz klar im Vordergrund. Diesen Song würde ich gerne mal live sehen, da es mir fast unmöglich erscheint, ihn live wieder-zugeben. Das anschließende „Faceless“ schaltet vom Tempo her in den nächsten Gang. Schließt vor dem Bangen lieber mal eine Zusatzversicherung für Nackenbeschwerden schlimmster Stufe ab. Um die Gemüter wieder etwas zu beruhigen wurde „Haunting“ als an-schließender Track gepackt. Nee, vergesst es, zur Ruhe kommt ihr bei diesem Album garan-tiert nicht. Denn „Haunting“ ist eine Achterbahnfahrt der Tempiwechsel und macht erst zum Schluss Halt, um den Hörer doch entspannt auf den nächsten Song vorzubereiten. Nämlich das finale Stück „When All Is Said And Done“. Und ich denke auch, dass die Jungs mit die-sem Song alles gesagt haben. Der ultimative Nackenbrecher überzeugt auf ganzer Linie allei-ne schon aufgrund der genialen Gitarrenarbeit vom Duo Kyle McKnight und Rich Howard. Diese beiden Gitarristen bringen eine Leistung ans Tageslicht, dass einem hören und sehen vergeht. Es scheint so, als ob die Band den ganzen Tag nichts anderes macht als auf ihren Instrumenten zu hantieren.
Das Medieninteresse an der Band kommt wirklich nicht von ungefähr. THREAT SIGNAL haben ein Debüt hingelegt, daß für mich auf jeden Fall zu den Highlights des Jahres gehören wird. Kann ich wirklich jedem nur empfehlen.

26.06.2006
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