Thränenkind - The Elk

Review

Nathanael dürfte den meisten durch seine Mitarbeit bei AGRYPNIE bekannt sein. Der Bayer hat aber auch mit THRÄNENKIND eine 2007 eigens gegründete Band am Start, welche nach einer Demo sowie einer Split-CD mit HERETOIR nun ihr Debütalbum „The Elk“ veröffentlicht.

Waren die ersten musikalischen Schritte der Münchener noch stärker vom (Post) Black Metal und Shoegaze geprägt, haben THRÄNENKIND nunmehr noch stärker Einflüsse von Post Rock und Ambient, aber auch ein wenig Doom Metal, Crust und Hardcore Punk, in „The Elk“ einfließen lassen. Das zeigt sich schon beispielhaft sehr gut beim Opener „Monument“, welcher ruhige Momente besitzt, sich mit drückenden Riffs steigert, mal schleppend, mal schnell, starke Gitarrenmelodien, geprägt von einer verzweifelten Stimmung, irgendwo zwischen AGRYPNIE und NOCTE OBDUCTA. Das folgende, epische und hauptsächlich instrumentale „Just Another Way Of Expressing Defeat“ zeigt sich ruhiger, ist melancholischer und düsterer Post Rock, und das nicht zum letzten Mal auf „The Elk“, der wenige Chor-Gesang stammt von Eklatanz (HERETOIR). Das kraftvolle „The King Is Dead“ wiederrum ist härter, punkig, dennoch melodisch, während das atmosphärische „My Transparent Heart“ Post Black Metal mit tollen Übergängen und Steigerungen darstellt und ebenfalls etwas an AGRYPNIE erinnert, was sicherlich auch am charismatischen Gastgesang von deren Torsten liegt. Sprachsamples kommen im zwischen Hoffnung und Niedergeschlagenheit pendelnden, träumerischen „Today, The Sea (Anja’s Song)“ zum Einsatz.  „Deleting Those Three Words“ ist vielschichtig und wieder sehr atmosphärisch gehalten, während „Eternal Youth“ mit seinen melancholischen Gitarrenmelodien zwischen Post Rock und Punk pendelt. Das folgende, träumerische „Seven Dead Horses“ ist ein Instrumental mit cleanen Gitarren, „Silence Is Everything“ führt dies zuerst weiter, um sich allerdings immens zu steigern mit sägenden Riffs und harschen Screams wird dies das schnellste Stück auf „The Elk“. Das beklemmende „Forest Pt. 1 (The Veil)“ wirkt zurückhaltend, während der epische Post Metal von „Forest Pt. 2 (The Grove)“ melancholisch daherkommt. Ebenso traurig ist das dynamische „This Story Of Permanence“, und das abschließende, ruhige Titelstück ist nochmals ein wohlig introvertiertes Lied.

THRÄNENKIND haben mit „The Elk“ ein facettenreiches Werk erschaffen, dessen Klangteppiche hauptsächlich von dichter Atmosphäre und tiefer Melancholie, weniger von seinen auch vorhandenen musikalischen Ausbrüchen, leben. Der rein instrumentale Anteil ist hoch, manchmal auch etwas zu hoch, so dass sich hier und da auch mal Längen einschleichen. Irgendwo zwischen AGALLOCH, AGRYPNIE, ALCEST, AMESOUERS, CELESTIIAL und WOLVES IN THE THRONE ROOM, wobei der Black Metal deutlich zurückgeschraubt wurde. Stark!

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24.07.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Thränenkind - The Elk

  1. Michaaa sagt:

    Ein sehr starkes Album. Nachdenklich und voller toller Momente!

    Von der Tiefe viel schöner als der Nachfolger, wobei hier der Gesang doch noch kratziger und das Schlagzeug etwas künstlich daherkommt. Doch das idt Kritik auf hohen Niveau und wurde im zweiten Langeisen verbessert. Im dritten Silberling hätte ich gerne wieder mehr Fragilität à la The Elk und die Stärken von King Apathy!

    9/10