Man man man, THRÄNENKIND machen es mir nun wirklich nicht leicht. „Eine Momentaufnahme – Der Rest ist nur Einsamkeit“ heißt eben dieses Werk, welches in mir sehr widersprüchliche Gefühle weckt. Klar ist, dass sich das bayrische Duo sehr stark an den von ihnen selbstgenannten Vorbildern orientiert, welche da wären ALCEST, AMESOEURS und LANTLOS.
Da sich genau das nicht von der Hand weisen lässt und man es beinahe in jedem Moment des Albums fühlt, begab ich mich auf die verzweifelte Suche nach wirklich eigenen Ansätzen, welche ich allerdings beim besten Willen nicht so recht finden konnte. Natürlich klingen THRÄNENKIND nicht 100%ig wie eine der oben genannten Bands, das wäre ja noch schöner. Dennoch sind die Ähnlichkeiten frappierend. So wurde beispielsweise auch nicht auf weibliche Sprachsamples („Eine Momentaufnahme“) und Clean-Vocals („Die Euphorie des Augenblicks“) verzichtet – nur leider klingen diese nicht annähernd so einprägsam wie die von Audrey (AMESOEURS). Gleiches gilt eigentlich für die gesamte Scheibe. Man ähnelt den großen Vorbildern, eifert ihnen nach und geht dabei auch wirklich mit ganzem Herzen zur Sache, nur leider habe ich nie das Gefühl der inneren Verzweiflung wie eben bei AMESOEURS oder gerate ins Träumen wie bei ALCEST – und gut, die LANTLOS war auch nicht so ganz mein Fall.
Dennoch, gerade weil THRÄNENKIND wirklich mit Mühe an diese Scheibe rangegangen sind, ist sie nicht schlecht ausgefallen. Mein Problem liegt eher dabei, dass sich die Jungs selber sehr enge Grenzen gesteckt haben, welche sie leider (noch) nicht übertreten haben. Denn, ich glaube, irgendwelche eigenen Ideen in der Musik THRÄNENKINDs würden das Ganze mächtig aufwerten. So bleibt es leider bei einer Scheibe, die für ein erstes Lebenszeichen gelungen ist. Ich muss aber gestehen, dass ich mir dann doch lieber die Originale anhöre.
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