Schwere Kost serviert uns hier der gute Ishan. Kein Black Metal, keine Gitarren, sondern reine NeoKlassik in ihrer verstörensten Form. Immer wieder ist es ärgerlich, daß sich solch geniale Komponisten kein Orchester leisten können, um ihre Visionen umzusetzen, doch bei Thou Shalt Suffer ist noch nicht einmal das nötig, denn die Musik ist auch so schon intensiv genug, um den Hörer ganz zu vereinnahmen. Dabei erfordert diese allerdings viel Geduld, Aufmerksamkeit und Konzentration und ist sicherlich nicht zum Nebenbei-Hören geeignet. Sehr vertrackt und komplex gestaltet sich das Material, das keineswegs als „Emperor ohne Gitarren, Bass und Schlagzeug“ gesehen werden kann. Interessant auch, daß Ishan vollkommen auf Titel verzichtet und somit sehr viel Platz für Eigeninterpretationen läßt. Romantische Schönheit ist hier selten zu finden, vielmehr regiert hier eine abgründige Schwere, die sich nur sehr schwer abschütteln läßt. Mit diesem Album wird selbst der strahlenste Frühlingstag zu einer depressiven Angelegenheit. Interessant und sehr komplex, und trotz des teils anstrengenden Materials empfehlenswert!
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