Thorngoth - Schwarz-Karg-Kalt

Review

Das Licht erstirbt, alles ist erstarrt, ein letzter Todesschrei der Materie – was bleibt, ist Schwärze, Kargheit, Kälte. THORNGOTH entfernen sich ein Stück weit von der textlichen Direktive ihres Vorgängeralbums, wo alles Leere war, und thematisieren auf ihrem neuen Album das Ende des Universums. „SCHWARZ-KARG-KALT“ ist ein ausdrucksstarker Titel, der nicht nur perfekt zum lyrischen Konzept passt, sondern auch die Musik angemessen charakterisiert.

Und in diesem Zuge gibt es ein paar Änderungen, die mancher als mutig empfinden wird: THORNGOTH bleiben zwar im Grunde eine Black-Metal-Band, verschließen sich aber nicht genrefremden Einflüssen und integrieren Death- und Doom-Metal-Einflüsse in ihren Sound. Da gibt es mit dem Titeltrack einen atmosphärischen Einstieg mit langsamem Tempo, einsamen Gitarrenmelodien, dezenter Synthieuntermalung und viel Hall. Da gibt es insgesamt sehr abwechslungsreiche Gitarrenarrangements mit gekonnten Leads und netten Effekten (z.B. „Todesschrei der Materie“ und „Aggressor“), da gibt es variables Schlagzeugspiel mit fast merklosen Übergängen zwischen langsamen Passagen und Hochgeschwindigkeitsgetrümmer. Und Akhorahil verlegt seinen Gesang häufig auf ein tiefes, raunendes und verhalltes Growlen.

Wichtig sind nicht irgendwelche Genrekonventionen, sondern der Ausdruck des Gesamtwerks, und das haben die Bad Tölzer hervorragend umgesetzt. Klar, sie mögen nicht die Ersten sein, die sich für neue Einflüsse öffnen und diesen Weg beschreiten, aber letztlich zählt ja, was dabei rauskommt. Und das ist schon beeindruckend, denn „SCHWARZ-KARG-KALT“ überzeugt nicht nur in seiner Gesamtheit, sondern auch mit den einzelnen Titeln: Dazu gehört der schon genannte Titeltrack, „Im toten Feld der Wirklichkeit“ mit seinem melancholischen Unterton, „Todesschrei der Materie“ und „Aggressor“ mit der prägnanten Gitarrenarbeit sowie das große Finale „Alles ist erstarrt“. Hervorzuheben ist zudem der transparente und durchschlagende Klang von „SCHWARZ-KARG-KALT“, den die Band im übrigen komplett selbst zusammengeschraubt hat – von den Aufnahmen bis hin zum Mastering.

Wenn Kollege Jan in seiner Rezension zu „Leere“ sagte, dass „Rauhnacht“ die wohl entscheidende Veröffentlichung von THORNGOTH gewesen sei, ist es nun an der Zeit, die Aussage auf den aktuellen Stand zu heben: „SCHWARZ-KARG-KALT“ dürfte die entscheidende Veröffentlichung der Bayern sein, denn es ist ein großartiges Album und es fühlt sich an, als hätten die fünf Musiker damit einfach alles richtig gemacht.

THORNGOTH werden das Album übrigens selbst herausbringen: Es ist über Amazon, Nuclear Blast, einige andere Großhändler sowie den bandeigenen Shop thorngoth.bigcartel.com erhältlich.

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11.04.2013

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Thorngoth - Schwarz-Karg-Kalt

  1. Master sagt:

    Großartiges Album!

    10/10