Wenn man nach dem ersten Höreindruck geht, dann fällt es ohne Zweifel nicht schwer zu erraten, aus welcher Gegend die Herren von THORNAFIRE kommen. Denn bereits der Opener ihres Debüts lässt mich sofort an Südamerika und KRISIUN denken. Glücklicherweise nur im ersten Moment, denn ganz so langweilig wie ihre östlichen Nachbarn gehen die Chilen nicht vor, zumindest wenn es um die Geschwindigkeit geht.
So ist die Basis auf jeden Fall technischer Death Metal, der Wert auf Aggressivität und auch auf Speed legt. Was dem Trio aber offensichtlich wichtig scheint, sind langsame Abschnitte, welche zwischen zäh-doomig und groovend im Midtempo schwanken und dabei für ein wenig Abwechslung sorgen. Soweit eigentlich alles noch ok, wäre da nicht…ja wenn da nicht der Sound wäre. Zuerst ist zu beklagen, dass der Gesang, welcher, soweit er zu hören ist, sehr gut und brutal klingt, viel zu weit in den Hintergrund gemischt ist. Was beim Gesang zu wenig ertönt, ist hingegen beim Drumming zuviel, denn besonders die viel zu klinisch klingende Double Bass nervt mich schon nach recht kurzer Zeit.
Ein weiterer Kritikpunkt wäre bei den Songs an sich zu finden: Sie sind für Death-Metal-Verhältnisse zu lang. Nicht falsch verstehen, es wäre kein Problem, wenn jeder Song fast vier bis fünf Minuten lang ist, solange in diesem eben auch etwas geschieht. Hier ziehen sich die Songs einfach zu lang und kommen dabei auch nicht wirklich auf den Punkt, da man bei fast jedem Stück auch auf einprägsame Refrains verzichtet hat. So rauscht jeder Song nur so am Ohr vorbei und es bleibt eigentlich so gut wie nichts hängen.
Im Endeffekt ist dieses Album also wirklich nur etwas für Metaller, die sich an technisch-brutalem Death Metal nicht satt hören können, der Rest kann sich sein Geld eigentlich sparen, denn man verpasst nichts, wenn man THORNAFIRE nicht kennt.
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