THORMESIS aus dem schönen Städtchen Rothenburg ob der Tauber haben nun ihr zweites Werk „Vergangene Asche“ unter Düsterwald Produktionen am Start. Die vier Musiker, die zum Teil auch bei den Black-Metal-Formationen SCHATTENREICH und LAUDANUM in Erscheinung treten, präsentieren hier Pagan Metal der druckvolleren Gangart.

Die Dynamik zieht sich konsequent durch die Songs und wird auch bei gelegentlichen epischeren Einsprenkseln nicht völlig ad acta gelegt. Ein kräftiger Groove, treibende Riffs und variabler Gesang bestimmen die Kompositionen. Die reichlichen Wechsel zwischen Gekeife, Growls, Cleangesang und hymnischen Chören gefallen mir gut und drücken dem Sound ein Markenzeichen auf. Stilistisch ist eine Nähe zu Bands wie THRUDVANGAR, ANDRAS oder OBSCURITY und damit auch ein wenig zu AMON AMARTH gegeben. Doch lassen sich THORMESIS bestenfalls inspirieren, die Melodien, Arrangements und Hooklines gründen aber auf ihren eigenen Ideen.

Die Mittelfranken liefern hier ein Album ab, dass sich qualitativ durchweg auf einem guten Level bewegt. Explizite Anspieltipps zu nennen, ist dadurch etwas schwierig. Aufgrund bestimmter Melodielinien und Songeigenheiten gefallen mir „Nordwind“, „Die Jagd“, „Geladen zum Fest“ und „Vergangene Asche“ am Besten. Doch insgesamt schenken sich die einzelnen Stücke da nicht viel und jeder wird seine eigenen Favoriten finden.
Technisch ist alles im grünen Bereich. Das vielseitige Gitarrenspiel und die erwähnten gesanglichen Variationen müssen dabei nochmal extra hervorgehoben werden. Denn dadurch grenzen sich THORMESIS von vielen Genre-Mitstreitern ab.

Der zweite Auftritt von THORMESIS ist absolut vielversprechend und lässt für die Zukunft noch Einiges erwarten. Im Grunde fehlen nur noch Kleinigkeiten, wie der ein oder andere Dauerbrenner-Song, um sich völlig in die Spitzengruppe des dynamischen Pagan Metal zu spielen. Doch haben die Rothenburger einen großen Schritt nach vorn getan und werden diesen Entwicklungsweg sicherlich konsequent weitergehen. Freunde der Spielart sollten „Vergangene Asche“ unbedingt antesten.