Thomas Bodin - I Am

Review

Die Existenzthematik scheint in der letzten Zeit in der Progszene besonders im Trend zu sein, denn auch einer der bekanntesten Keyboarder dieses Genres widmet sich auf seinem vierten Soloalbum einer Geschichte über die Zeit des Menschen auf der Erde und verpackt seine philosophischen Gedanken, deren Thema unter anderem Reinkarnation ist, in verspielte, aber gefühlvolle Klänge. THOMAS BODIN „erzählt“ seine Geschichte mit viel Liebe zum Detail. Verspielt, zerbrechlich und rockig spielt er sich in die Herzen der Hörer. Der Instrumentalist riskiert auch kleine Ausflüge in den Bluesbereich, was dem Album gut tut und es zusätzliche Abwechslung gewinnen lässt. Abwechslung, die man in der Welt der Pfeifen, Orgeln, Synthiesounds doch etwas vermissen kann. „I Am“ ist ein kontroverses Album geworden und für das, was es geliebt wird, wird es gehasst. Einerseits ist man von den Spielereien und dem musikalischen Können begeistert, andererseits aber einfach genervt, denn oft wirkt das grandiose Spiel anstrengend. Zum Glück hält sich dieses Gefühl nicht allzu lange und wird durch sanfte Melodien voller Schönheit und wunderschönem Gesang aufgelockert. THOMAS BODIN überrascht mit seinen Kompositionen mal wieder und entführt in andere Welten. Er schafft es, mit seinem Werk zum Nachdenken anzuregen und die Phantasie des Hörers zu wecken, wodurch „I Am“ sicher empfehlenswert geworden ist. Allerdings nur für jene, die etwas stärkere Nerven haben und sich im Progbereich wohlfühlen.

22.08.2005
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