Thodtgehoelz - Promo

Review

Die Kategorie skurrile Bandnamen nimmt immer und immer weiter zu. Das nächste Kapitel schreibt die Band THODTGEHOELZ aus dem Saarland. Es ist ohnehin interessant nachzufragen, wie all die Namen entstehen, aber bei den Deutschen bin ich mir fast sicher, dass sie viele der erzählten Geschichten toppen könnten. Wahrscheinlich zu viel auf einem Baumstamm gesessen und dabei zufällig ein altdeutscher Literatur zugehöriges Buch gefunden. Wie auch immer. Der Fünfer spielt eine Mischung aus Death und Black Metal, wobei letzterer im Zuge der Zeit deutlich zurückgegangen ist. Und das ist mittlerweile immerhin schon ein ganzes Jahr her.

Dafür, dass die Promo in Eigenregie aufgenommen wurde, muss man der Gruppe für den Sound ein Lob aussprechen. Dieser ist zwar verständlicherweise nicht erstklassig, aber immerhin soweit tauglich, dass man sich die Lieder auch des Öfteren gerne mal wieder anhört. Das ist bei schlechten Produktionen – alleine wegen den Produktionen – nicht der Fall. Ein weiteres Plus gibt es für die deutsch gehaltenen Lyrics, die zwar nicht gerade vor Intelligenz strotzen, aber wer in diesem Genre heutzutage noch darauf wartet, einmal mit einem intelligenten Text konfrontiert zu werden, der wird morgen auch noch warten. Die eigentliche Promo setzt sich aus zwei Songs zusammen, allerdings wurde noch ein Demo von fünf Songs beigefügt, wo die Entwicklung der Band sehr deutlich aufgezeigt und das Werk damit abgerundet wird. Insbesondere die mehr oder weniger Abkehr vom Black Metal. Ersteres immerhin für umsonst! Natürlich erfinden THODTGEHOELZ die Musik und den Metal nicht neu. Hier und da schaut man den Genregrößen über die Schulter und an der ein oder anderen Stelle wirken die Songs noch ein wenig unausgereift. Ein bisschen mehr Geschwindigkeit würde gut zu Gesicht stehen. Wobei das alles (noch) zu entschuldigen ist, handelt es sich doch um die erste Aufnahme. Beschreiten die Saarländer diesen Weg weiter, werden sie höchstwahrscheinlich keine erstklassige Metal-Band werden, auf jeden Fall sich aber einer soliden Grundstruktur annähern und sich auch bestimmt eine regionale Fanbase erspielen.

Eben diese regionalen Szenekenner könnten die Gruppe auch schon mal in Verbindung mit dem Namen NACHZEHRER gehört haben, denn das war die ursprüngliche Bandnamensidee. Diese hatte hat man jedoch schnell wieder verworfen, da es wohl rechtliche Konsequenzen mit Vertretern aus dem Bereich Synthiepop gegeben hätte. Bleibt die Frage, wie dort Name und Genre im Einklang stehen… Für THODTGEHOELZ bleiben auf jeden Fall fünf Punkte für ein solides Debüt.

15.11.2008
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