
THIS GIFT IS A CURSE existieren seit 2008 und legen mit „Heir“ bereits ihren vierten Langspieler vor. Die schwedische Band entstand in einer kurzen Phase zwischen 2005 und 2010, als zahlreiche Musiker aus dem metallischen Hardcore ihre Faszination für Black Metal entdeckten und in ihrem Sound verarbeiteten. Neben THIS GIFT IS A CURSE zählen CELESTE, HEXIS, YOUNG AND IN THE WAY sowie OATHBREAKER zu den bekanntesten Vertretern dieses Subgenres.
Dynamisch und detailverliebt
Stilistisch verbinden die Schweden dichte Post-Metal-Schichten im Stile von AMENRA, NEUROSIS oder CULT OF LUNA mit sinistren, schwarzmetallischen Passagen, die sowohl skandinavische als auch moderne US-amerikanische Einflüsse erkennen lassen.
Der Opener „Kingdom“ startet direkt und ohne Vorwarnung in ein Blastbeat-Gewitter, unterlegt mit einem leicht dissonanten Riff. Im weiteren Verlauf entwickelt er sich zu einer unheilvollen Spoken-Words-Passage – nur um anschließend immer wieder in Raserei auszubrechen. „No Sun, Nor Moon“ kommt etwas rockiger daher, wobei sich das grandiose Hauptriff durchaus auch auf einem AHKLYS-Album wohlfühlen würde.
Das fast zehnminütige „Void Bringer“ entfaltet sich als klassisches, langsam aufbauendes Post-Metal-Stück mit passender, monotoner Schlagzeugarbeit. Songs wie „Passing“ und „Cosmic Voice“ betonen die experimentelle Seite des Albums und schwanken zwischen beruhigenden und verstörenden Momenten. Beide fügen sich jedoch schlüssig ins Gesamtbild ein.
„Old Space“ schleppt sich im langsamen Tempo, durchzogen von schmerzverzerrter Intensität, voran und steuert unaufhaltsam auf die Katharsis zu. Mit „Ascension“ erreicht „Heir“ seinen Höhepunkt und entfesselt die gesammelte brachiale Wucht des Albums in einem letzten Ausbruch.
Gut gebrüllt, Löwe!
THIS GIFT IS A CURSE präsentieren hier ihr bösartigstes und finsterstes Werk. Im Vergleich zu den Vorgängern „A Throne Of Ash“ und „All Hail The Swinelord“ erscheint „Heir“ ausgefeilter und dynamischer, auch wenn das Songwriting an einigen Stellen kompakter sein könnte. Der Sound klingt klarer und organischer, ohne an Rohheit zu verlieren. Genrefans können bedenkenlos zugreifen und sich dem Wahnsinn hingeben.
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