This Ending - Dead Harvest

Review

Auch wenn sicherlich eines der besten Melodic-Death-Alben des Jahres 2007, fielen die Reaktionen bzw. die Kommentare zum ersten Album der Schweden nicht ausschließlich positiv aus. Zu wenig Eigenständigkeit und die Bezeichnung als so genanntes One-Hit-Wonder fanden im Lager der Kritiker am häufigsten Anklang, obgleich gerade Letzteres eine absurde Anschuldigung ist, da die Band bereits unter ihrem ersten Namen A CANOROUS QUINTET einen gewissen Kultstatus erwirtschaftet hatte. “Dead Harvest“ ist allerdings ein furioser Rundumschlag gegen all diese Kritiken, haben THIS ENDING doch erneut ein Album mit Langzeitwirkung und weiterer Stilverfeinerung zum besten zu geben.

Zunächst geht es genau da weiter, wo man vor circa zwei Jahren aufgehört hat, so drischt der Opener “Trace Of Sin“ auf typische Art und Weise mit hoher Aggressivität auf den Hörer ein. Waren auf “Inside The Machine“ vornehmlich solche Stücke zu hören, ist das Spektrum von verschiedenen stilistischen Facetten und Eindrücken diesmal deutlich in die Breite gegangen. Der vermehrte Einsatz von Industrial-Elementen wirkt sich förderlich auf die düstere, unbarmherzige Endzeit-Atmosphäre aus, die besonders bei den etwas gedrosselten Stücken wie etwa “Parasites“ unglaublich intensiv zum Tragen kommt. Ein weiteres ebenfalls ausgefeilteres musikalisches Organ ist der Gesang, der nicht mehr nur mit der gewohnten Keiflage arbeitet, sondern sich diesmal an einer äußerst variablen Extrem-Palette bedient.

Dennoch sind es nicht nur die übertragenen Emotionen, sondern auch die musikalische Basis, die auf “Dead Harvest“ vollends überzeugt. Dabei sind es besonders die eiskalt verpackten Melodien, die sich mit unbändiger Aggression und maschinell donnerndem Schlagzeugspiel zu einem apokalyptischen Todesmarsch vereinen. Wer THIS ENDING bereits ausgiebig gehört hat, wird dahingehend auch Verständnis für die Erwähnung aufbringen können, dass Fredrik Andersson in dieser Band wahrlich gefordert wird und gerade hier zeigt, was ein großartiger Fellhauer er doch ist.

Mit voreiligen Schlüssen bezüglich “Dead Harvest“ sollte man allerdings sehr vorsichtig sein, denn auch in meinen Ohren hat das Gerät bei den ersten drei Durchläufen eher Enttäuschung hervorgerufen. Das Album erschließt sich nach und nach, eröffnet seine ausgebufften Verknüpfungen nicht mit einem Mal und gibt auch seine dramatische Atmosphäre eines gnadenlosen Weltniedergangs nur Schritt um Schritt frei. Demnach sollte man geduldig mit dem Zweitwerk der Schweden sein – die Perle gibt es erst, nachdem man die Muschel geknackt hat.

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23.01.2009

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