This Ending - Crowned In Blood

Review

Die Schweden THIS ENDING haben sich ja in den bisherigen 18 Jahren ihrer Existenz als Verfechter des Melodic Death Metal einen Namen gemacht. Schließlich traten sie damals das Erbe von A CANOROUS QUINTET an, die beim Genre-Höhepunkt Ende der Neunziger an vorderster Front mitgemischt hatten. Dadurch ist aber ein wenig untergegangen, dass das Quintett ihrer Musik nicht erst mit ihrem neuen Album „Crowned In Blood“ einen ziemlich deutlichen Black-Metal-Einschlag verpasst hat.

THIS ENDING beherrschen das Melodeath-Einmaleins

Der wird bereits auf dem rasenden Opener und Titeltrack deutlich, der nach ein wenig melodiösem Vorgeplänkel zunächst auf schwarzmetallische Raserei und Tremoloriffs setzt und nur zwischendurch hakeliges Melo-Death-Riffing auffährt. Da weht also ziemlich deutlich der eisige Nordwind mit. Aber auch etwas verträumtes Gitarrengezupfe darf zwischendurch nicht fehlen, wodurch der Track „Crowned In Blood“ zu einer Art Inhaltsverzeichnis für das gesamte Album wird: Schaut mal her, was wir alles in den folgenden 47 Minuten Spielzeit im Angebot haben.

Eins auf jeden Fall: Vielseitigkeit, denn die straighte Schiene fahren THIS ENDING nicht. Vielmehr durchläuft eigentlich jeder Song eine gewisse Entwicklung und variiert im Rhythmus. So etwa das über siebenminütige „Lord, Master, King And Emperor – All In One“ das doomiges Gegrummel ebenso liefert wie flirrendes Uptempo. Und während Sänger Mårten Hansen seinen Gesang mal tief grunzt, mal giftig faucht, setzen die Gitarristen ihre messerscharfen Riffs gerne in verschiedenen (Ton-) Höhen an: Mal unterhalb der Grasnarbe fräsend, mal als rotierende Sense, mal in Überkopfhöhe als surrende Rotorblätter.

Natürlich beherrschen THIS ENDING das Melodeath-Einmaleins traumwandlerisch sicher, und dazu gehört auch ein wenig barockes Gitarrengezupfe: Allerdings erfüllen weder „Blood King“ noch „Hope In Inferno“ einen Selbstzweck, sondern klingen äußerst stimmungsvoll – kurzum: Angenehme Zwischenparts. Oder wie es in den Lyrics zu letzterem Stück heißt: „Seeking beauty in this mayhem“.

„Crowned In Blood“: Rotierende Sense und eisiger Nordwind

Da die Songs wenig auf altbekannte Formeln setzen und zupackend sind, da der Sound nicht altbacken, sondern angenehm frisch klingt und THIS ENDING in einem abgesteckten Terrain auf Vielseitigkeit setzen, ist „Crowned In Blood“ eine klare Empfehlung. Selbst wenn die Schweden kein Album nach dem Lehrbuch abliefern, ist es doch schön zu sehen, dass der gute, alte Melo-Death immer noch frisch klingen kann.

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12.06.2024

- Dreaming in Red -

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