Third Degree - Punk Sugar
Review
Ich dachte immer, kleine Kinder und Fotografen sollten keine Drogen bekommen. Wenn doch, dann kommt wohl so etwas wie bei THIRD DEGREE dabei raus. Das Auge isst ja bekanntlich mit, aber die entstehende Reaktion – der vorsorgliche Gang zur Toilette – dürfte in diesem Fall vom Erfinder wohl beabsichtigt gewesen sein. Daher: Ziel erreicht, erster Bonuspunkt.
Gehen wir ein Stück in die Tiefe. Naja, falls so etwas auf ’ner Crust/Grind/Punk-Platte überhaupt vorhanden ist. Zwei-Akkorde-Songs wechseln sich ab mit Drei-Akkorde-Songs, Uffta-Uffta-Rhythmus wechselt mit Garnichts – hin und wieder wird mal ein Song unterhalb der Zehn-Sekunden-Marke durchgezogen, und siehe da – ein paar Gitarrenmelodien gibt’s ja doch zu entdecken! Es handelt sich dabei aber, zur Freude des Grind-Fanaten, nur um sehr kurze Techtelmechtel, die sofort wieder der Säge zum Opfer fallen.
Doch fast ganz zum Schluss kommt das große Aha – “Pathic“ schwebt zwischen NAPALM DEATH und, man höre und staune, CELTIC FROST (Monotheist). Relativ langsam und ziemlich schwerfällig, mit einem lauernden, gefährlich grindigen Unterton stellt der Song definitiv den Höhepunkt auf “Punk Sugar“ dar. Etwas weiter hinten ist dann noch ein kleiner Bonustrack versteckt, ebenfalls langsamerer Bauart. Man schieße mich bitte nicht tot, falls ich hier ein eventuelles Cover einer (zumindest in Underground-Kreisen) sehr berühmten, wichtigen und/oder einflussreichen Band nicht erkenne. Klingt leicht nach Black Metal. Naja, dieses immer mal wieder auftretende Geräusch, das sich wie eine alte Fahrradklingel anhört, verursacht leichten Ohrenkrebs. Wenn hiermit die grimmig-nordische Frostkälte symbolisiert werden soll, verzeihe man mir den verunglimpfenden Vergleich.
Insgesamt eine sehr komische Platte, die zwar Augenkrebs und Ausschlag erregen kann, aber in Moshpits für diverse blaue Flecken sorgen sollte.
Third Degree - Punk Sugar
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hardcore / Grindcore |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 31:19 |
Release | 2008-05-02 |
Label | Selfmadegod Productions |