THIRD DEGREE kommen aus Polen und dürften dem einen oder anderen noch von ihrer erst kürzlich veröffentlichten Split CD mit den Kollegen von ANTIGAMA und HERMAN RAREBELL her ein Begriff sein. Man hat sich in der Vergangenheit ja bereits mit einigen Kollaborationen hervorgetan, legt nun mit „Outstay“ aber das eigene zweite Full Length vor. Und das kann sich wirklich hören lassen! Im Gegensatz zur Split wurden die Grind-Daumenschrauben etwas gelockert und vermehrt groovigen Parts Platz eingeräumt, die sich stilistisch gerne an MORBID ANGEL anlehnen. Geschwindigkeitstechnisch lässt man die schiere Raserei größtenteils außen vor und begnügt sich mit gemäßigteren Gefilden, wobei man sich häufig im Midtempo bewegt, was manchen Parts einen doomig-noisigen Anstrich verpasst. Die Mischung aus dennoch vorhandenen klassischen Blastgrind-Parts à la BLOOD DUSTER und amerikanischem Death Metal motzen die Jungs aber noch mit einigen frischen Ideen auf. So entpuppt sich das bärenstarke „Ojcze mój“, das in der ersten Hälfte als typischer Vertreter dieser Mischung zunächst nichts Herausragendes zu sein scheint, nach einer zweisekündigen Zäsur mit einem hypnotischen Riff und irritierendem Offbeat-Drumming als gelungene Verneigung vor MESHUGGAH! An anderen Stellen drängeln sich vorsichtige Noise-Elemente (z.B. „Pope Died Tonight“, „Never Gonna Get Me“) neben die allgegenwärtigen NAPALM DEATH Einflüsse und erweitern das Klangspektrum von „Outstay“ um eine weitere Facette. Die Mischung aus all diesen Zutaten funktioniert überraschend gut, da die Songs schön tight dargeboten werden und sich auch noch angenehm voneinander unterscheiden, was die Platte interessant hält. Lediglich die Produktion hätte ich mir etwas klarer und weniger stumpf gewünscht. „Outstay“ ist eine willkommene Abwechslung im sonst viel zu oft viel zu gleichförmig-eintönigen Death-Grind-Einheitsbrei. Gute Scheibe!