These Monsters - Heroic Dose

Als ich vor einigen Jahren mit den britischen Postrockern VESSELS beim Interview saß und die Frage stellte, wie es um die Szene in ihrer Heimatstadt Leeds bestellt sei, fiel im Anschluss mehrmals der Name THESE MONSTERS. Das Trio hat bereits ein Full-Length-Debüt veröffentlicht und war Tour-Support von COHEED AND CAMBRIA, dennoch dürfte die Band vielen noch nicht wirklich ein Begriff sein. Um das zu ändern, legen die Engländer mit „Heroic Dose“ nun ihr Zweitwerk vor. Darauf finden sich zehn eigenwillig vorgetragene Songs im Schnittfeld Experimental, Noise Rock und abgedrehtem Alternative. Die Abmischung ist sehr rau gehalten, vor allem der Bass knarzt und sägt, dass insbesondere Vintage-Freunde und Puristen ihre helle Freude daran haben sollten.

Der Opener „Very Strong Very Clever“ beginnt mit erdigen, massig tönenden Gitarren, so dass zunächst der Eindruck entsteht, man hätte es hier mit einer waschechten Stoner- oder Sludge-Platte zu tun. In der Folge jedoch wird es deutlich melodischer, wobei verspielte, dissonante Noise-Elemente in den Saiten-Arrangements immer wieder ihren Platz finden. Letztlich sind es aber vor allem die sehr ruppigen Vocals von Frontmann und Gitarrist Samuel James Pryor, die den Songs eine sehr thrashige, punkige Attitüde verleihen.

Highlights im weiteren Verlauf sind zunächst das groovige, rotzig daherkommenden „Punk Floyd“, das eingängig stampfende „One Of Those Creeps“ und insbesondere das treibende „Your Mothers Lover“, bei dem eine gelungene Balance zwischen rüden Prügel- und wuchtigen Kopfnicker-Parts getroffen wurde.

Einziger großer Kritikpunkt für meinen Geschmack ist die ausgeprägte Konformität der Songs. Trotz vieler Details, rhythmischer Einschübe und schräger Spielereien hat man das Gefühl, das die drei Herrschaften sich vornehmlich in ihrer Comfort Zone bewegen und die Kompositionen sich allesamt ähnlicher Ingredienzen bedienen. Überspitzt formuliert: Hat man das angesprochene „One Of Those Creeps“ gehört, kann man sich den abschließenden Titeltrack „Heroic Dose“ fast schon schenken. Hier fehlt insgesamt etwas die Variation, aber vor allem die Dynamik im Arrangement.

Dennoch ist „Heroic Dose“ eine ambitionierte und energiegeladene Platte, mit der sich THESE MONSTERS vor ihren Genre-Kollegen keinesfalls verstecken müssen. Ob es für den Durchbruch reicht, bleibt abzuwarten. Freunde erdig inszenierter Rockmusik alá QUEENS OF THE STONE AGE oder experimentelleren Klängen wie DEATH LETTERS sollten sich THESE MONSTERS jedenfalls mal genauer anschauen.