These Hearts - Yours To Take

Review

THESE HEARTS waren für mich, zugegebenermaßen, in der Vergangenheit eigentlich ein einziger Graus. Das Debüt triefte nur so von schmalzigen Melodien und poppigen Strukturen, und für eine Modern Metal Band war der Anteil an Metal verschwindend gering. Der Fünfer aus North Dakota, der trotz allem und nicht zuletzt aufgrund der mächtigen Marketing-Maschinerie von Victory Records ordentliche Erfolge einfahren konnte, hat aber scheinbar in den vergangenen Jahren tüchtig am eigenen Sound gefeilt, denn das, was sich auf der kleinen EP „The Elephant In The Room“ bereits schemenhaft abzeichnete, wurde nun vollends umgesetzt.

Die Zutaten sind nach wie vor altbekannt: moderne, tiefe Gitarren, fette Breaks, Mitsing-Refrains und Ohrwürmer en Masse. Dass man sich diesmal aber in erster Linie von Bands wie A DAY TO REMEMBER und neueren WE CAME AS ROMANS abgeschaut hat, wie man Härte und Melodie passend vereint, ohne in den Poptopf zu fallen, wird schon ab dem ersten Track „This Is Love“ klar. Der Sound ist brachialer, endlich gibt es kraftvolle Shouts und auch mal das ein oder andere Riff, das sich auch Metal nennen darf. Die Ähnlichkeit zu „What Separates Me from You“, dem letzten Output der Genre-Vorreiter A DAY TO REMEMBER ist manchmal sogar geradezu erschreckend, und trotzdem gelingt es immer wieder Akzente zu setzen und eben mitreißende und eingängige Refrains rauszuhauen, wie zum Beispiel im absolut stimmigen „Psycho“. Die elf Tracks bewegen sich allesamt im ähnlichen Fahrwasser, mal etwas aggressiver wie bei „The Inconvenience“, mal recht sanft wie zum Beispiel bei „Undecided Story“, jedoch immer überzeugend. Der einzige Track, der irgendwie negativ rausfällt, ist „War“, der gemeinsam mit Mattie Montgomery von FOR TODAY aufgenommen wurde, ein Duett das man sich vielleicht hätte sparen können.

„Yours To Take“ ist für Fans des Genres und Post-Hardcore-begeisterte-Hörer wohl ein echter Kracher. Vieles hat man schon mal irgendwie gehört, aber die Tracks und die Produktion sitzen und wirken wie aus einem Guss, gerade für die sommerlichen Tage darf das Scheibchen gern mal öfter im Player rotieren. Und im Vergleich zum Vorgänger ist das neue Album meilenweit voraus. Reinhören lohnt sich.

10.07.2013
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