Mit dem vor kurzem veröffentlichten Meisterstück Theli dürften Therion einige Blicke auf sich gelenkt haben, was eine gute Gelegenheit ist, um Euch das 1994 aufgenommene Album Lepaca Kliffoth vorzustellen. Schon hier wird deutlich, welches künstlerische Potential in dieser Formation um Christofer Johnsson steckt und daß es irgendwann zu einer Produktion wie Theli kommen mußte. Auch hier finden ebenso klassische Elemente wie auch orientalische Klänge Verwendung. Weiterhin wird eine musikalische Vielfalt durch die Sopran Vocals von Claudia Maria Mokri und den Bass Barryton von Hans Groning geboten, die durch die teilweise eingearbeiteten Duette noch verstärkt wird. Trotzdessen ist dieses Album nicht mit Theli vergleichbar, da auf Lepaca Kliffoth eindeutig das pumpende Herz des Death-Metal die Stilrichtung bestimmt, wodurch dieser Longplayer wesentlich härter und rauher als Theli klingt und deshalb wohl in erster Linie für Freunde der etwas härteren Gitarrenmusik zu empfehlen ist.
Lepaca Kliffoth stellt m.E. einen Rückschritt bei Therion dar, allerdings nur in Hinsicht auf die Komplexität und die Produktion. Für den Fan ist diese Platte genauso essentiell wie die späteren Therion Veröffentlichungen. Die Songs sind grösstenteils sehr simpel gehalten, teilweise fast schon HC-Punk wie "Riders of Theli", andererseits auch sehr doomig wie z.B. "Black" oder die Celtic Frost Coverversion "Sorrows of the moon" mit einem von der Band neu interpretierten Text. Die Highlights der CD sind ganz klar "Evocation of Vovin" sowie "The beauty in black". Der exotischste Song dürfte hier der Titeltrack sein, der mit seiner doomig-orientalischen Atmosphäre zum zuhören zwingt. Fazit: im Vergleich zu "Symphony Masses" ein Rückschritt, aber trotzdem eines der interessanten Alben von Therion. Produziert hat die CD übrigens Harris Johns, was den ungewöhnlichen Sound erklärt.