Therapy? - We're Here To The End

Review

Ihre größten Erfolge hatten THERAPY? Anfang bis Mitte der Neunziger, als sie mit ihrem energiegeladenen Rock und Alben wie „Nurse“, „Troublegum“ und „Infernal Love“ im Handgepäck groß auftrumpfen konnten. Seitdem vermochten die Nordiren mit ihren Alben nicht mehr durchgehend zu überzeugen. Dennoch, dieses Jahr feierte das Trio ihr zwanzigjähriges Jubiläum, und zwar so, wie es sich für eine Rockband gehört: An drei aufeinanderfolgenden Tagen gaben die Jungs drei Konzerte im Londoner Water Rats Theatre, und dabei spielten sie in verschiedenen Setlists 40 ihrer Songs, von denen es eine Auswahl auf den nun veröffentlichten Doppeldecker „We’re Here To The End“ geschafft hat.

Allerdings eine Auswahl, die kaum Wünsche offenlässt: Geskippt wurden lediglich vier der dargebotenen Songs. Ansonsten ist alles mit dabei, was Rang und Namen hat: „Screamager“, „Stories“, „Trigger Inside“, „Die Laughing“, „Teethgrinder“ und und und. Also eine gelungene Zusammenstellung von Songs, die einen guten Einstieg in das Werk von THERAPY? bietet und somit eine Alternative zu einer gewöhnlichen Compilation ist?

Jein. Einerseits bekommt man mit „We’re Here To The End“ natürlich einen guten Querschnitt durch das Werk von THERAPY? geboten. Die Band zeigt sich spielfreudig und treffsicher – gleiches lässt sich über das Publikum sagen, das einen Großteil der Texte mitsingt und Frontmann Andy Cairns damit einen Teil seiner Arbeit abnimmt. Andererseits zeichnet sich „We’re Here To The End“ durch einen ziemlich schlichten und matten Klang aus. Von etwaigen Spielfehlern mal ganz abgesehen, denn Overdubs oder sonstige Nachbearbeitungen gibt es hier gar nicht zu hören. Das ist natürlich sympathisch, lässt sich dennoch gut hören und passt in gewisser Weise zum ungehobelten Rock der Nordiren. Trotzdem hätte dem Sound ein wenig Transparenz mehr nicht geschadet: Gerade der Gesang klingt arg dumpf – volle Absicht ist das garantiert nicht. Na, aber letztlich kann ein beherzter Dreh am Lautstärkeregler der Stereoanlage Wunder bewirken.

Insofern ist „We’re Here To The End“ natürlich insgesamt ein gelungenes Package: Eine satte Spielzeit und eine gelungene Songauswahl stehen auf der Habenseite, und somit darf sich jeder Fan von THERAPY? über die Doppel-CD freuen, wohingegen Einsteiger besser mit einer gewöhnlichen Compilation bedient sind.

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12.11.2010

- Dreaming in Red -

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