Therapy? - Hard Cold Fire

Review

Das nordirische Rocktrio THERAPY? veröffentlicht mit „Hard Cold Fire“ sein bereits sechzehntes Studioalbum, nachdem „Cleave“ auch wieder fünf Jahre zurückliegt. Aber da die Zwischenzeit mit Pandemie und Einschränkungen gefüllt waren, hat es jetzt eben ein wenig länger gedauert. Dabei wollte sich die Band nicht von den letzten Jahren beeinflussen lassen: „Als wir endlich proben konnten, haben wir beschlossen, dass wir keine Lockdown-Platte machen wollten“, sagt Sänger und Gitarrist Andy Cairns, „weil die Leute genug durchgemacht haben.“ Aber dann haben die vergangenen Erfahrungen doch ihren Einfluss genommen, denn Cairns bekennt: „Als wir anfingen, die Lieder zu proben, wurde uns klar, dass sie eine einfühlsame Qualität hatten. Wir wollten etwas machen, das ein bisschen verständlicher und weniger distanziert und klaustrophobisch ist.“

„Hard Cold Fire“ hat eine einfühlsame Qualität

Verständlicher und weniger distanziert – oder, um es mit der ersten Singleauskopplung „Joy“ zu sagen: Ein live gut mitsingbarer Refrain hat noch nie geschadet. „Hard Cold Fire“ pirscht sich manchmal etwas unscheinbar an, einige Male auch offensichtlich schwerfällig, wie in „Woe“, wo der Rhythmus erst einmal geordnet werden muss, bis sich der Song im Refrain dann doch Ohrwurmqualität erreicht. Der Opener „They Shoot The Terrible Master“ wiederum greift das Stilmittel der ständigen Wiederholung auf, bis der Hörer schließlich kapituliert, erst unwillig mit dem Kopf nickt, um sich schließlich komplett gehen zu lassen.

„Two Wounded Animals“ verharrt hingegen im Lauermodus, um dann doch noch in einen erlösenden Refrain zu münden, der in Stimmung, Gitarrenspiel und Harmoniegesang so herrlich nach den Neunzigern klingt. Auch „Mongrel“ verbreitet nur im ersten Moment besagte klaustrophobische Stimmung, gibt sich dann aber ganz harmonisch. Noch einmal zum Thema Refrain: Auch „Poundland Of Hope And Glory“ kann diesbezüglich einiges. Live darf man sich also (auch) auf neue Stücke freuen.

THERAPY? setzen auf Energie (und Refrains)

Nicht alle Songs haben absolute Burner-Qualitäten, aber Füller sucht man auf „Hard Cold Fire“ vergeblich. Gut so. Es ist deutlich zu spüren, dass THERAPY? jedem einzelnen der zehn Stücke einen eigenen Kniff geben wollten. Damit gefällt „Hard Cold Fire“ (zumindest dem Rezensenten) gleich eine ganze Ecke besser als der Vorgänger „Cleave“.

04.07.2023

- Dreaming in Red -

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