Therapy? - Crooked Timber

Review

Wenn man den Namen THERAPY? in Verbindung mit Rockmusik hört, dann fällt den meisten sicherlich auch sofort das wohl bekannteste Album der Jungs, namentlich „Troublegum“, ein. Denn 1994 hatten die Iren mit diesem Album ihren internationalen Höhepunkt und durch die Single „Diane“ waren ihnen alle Türen der Rockwelt geöffnet.

Dann wurde es allerdings etwas ruhiger um die chaotische Truppe, was allerdings nicht auf ihre Heimtatinsel(n) zutrifft, denn dort waren THERAPY? bis heute ohne große Unterbrechung aktiv. Und so wundert es nicht, dass es auch im Jahre 2009 ein neues Album gibt, welches auf den schönen Namen „Crooked Timber“ hört.

Nach wie vor machen es einem THERAPY? nicht leicht, sich in ihre Musik hineinzuversetzen. Das war bisher so und wird wohl auch immer so bleiben. Dieser Umstand ist natürlich für alle Fans des Trios ein gefundenes Fressen, die auf diesen so unverwechselbaren Sound stehen. Jedenfalls wollen sich Songs wie „The Head That Tried To Strangle Itself“, “Clowns Galore”, “Somnambulist”, „Crooked Timber“ oder das coole Mammutwerk “Magic Mountain” so gar nicht dem Gehörsinn unterordnen. Im Gegenteil, die Mucke der Jungs könnte nicht sperriger sein und wenn man es nicht besser wüsste könnte man meinen, dass dies mit Absicht geschehen ist. Aber falsch gedacht, denn auf „Crooked Timber“ verarbeiten Andy Cairns, Michael McKeegan und Neil Cooper zwar das Individuum Mensch, allerdings versprüht das Album keine Sekunde lang ein berechnetes Kalkül.

Der Sound ist wie gewohnt klar und druckvoll, so wie es sich für eine anständige Indie-Scheibe auch gehört. Die Instrumente sind klar voneinander differenziert und jedes einzelne Sticht auf seine Art und Weise mehr oder weniger deutlich heraus. Und auch der Gesang von Andy Cairns, der irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn pendelt, passt hervorragend zu den Stücken.

„Crooked Timber“ gehört zwar nicht zu den besten Scheiben aus dem Hause THERAPY?, allerdings ist es eine solide Platte, die keinen Fan der Band enttäuschen wird. Wer sich mit THERAPY? allerdings erst mal in Ruhe anfreunden möchte, dem empfehle ich die Alben „Troublegum“ und „Nurse“.

26.03.2009
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