Theory Of Mind - When Fate Divides

Review

THEORY OF MIND nennen sich die drei Bayern, welche sich dem staubigen alternativ Rock verschrieben haben. Im Winter 2011 wurde die Geburtsstunde von THEORY OF MIND gefeiert und der Dreier legt, nach einer im Frühjahr 2012 aufgenommenen Demo, jetzt die erste Full-Length CD vor. „When Fate Divides“ heißt die Scheibe, deren Aufnahme und Produktion in Eigenregie gestemmt wurde. Dabei lag ein Schwerpunkt der Aufnahmen auf der Authentizität, alle Stücke wurden live aufgenommen und nur minimal überarbeitet.

Bei einer Spielzeit von knapp 50 Minuten, aufgeteilt in neun Stücke, wird dem Hörer eine wilde Mischung aus Stoner, Alternative und Noise Rock, gespickt mit einzelnen Metal-artigen Elementen, um die Ohre gehauen. Nach dem relativ schwachen Opener wird aber schnell klar, dass es sich bei THEORY OF MIND um Musik handelt, die man laut und am besten live hört. Wilde Riff-Hetzjagden im MOTÖRHEAD-Stil werden gefolgt von staubtrocknen Nummern, die einen die Hitze und Erbarmungslosigkeit der Wüstensonne spüren lässt. Aber auch Stadion Rock Mitsing-Refrains werden geboten und die Bayern zeigen auch, dass sie düster zu Werke gehen können. Abwechslungsreich sind die verschiedenen Stücke untereinander, aber auch innerhalb der Lieder wird so einiges aufgeboten. THEORY OF MIND wissen unter dieser ganzen Abwechslung aber stets den Stücken ihre Identität aufzupressen und lassen alles Gebotene authentisch wirken. Die Gitarrenarbeit weiß fortwährend zu überzeugen, verspielte Soli, staubige Riffs oder einfach rockige Riffs, hier wird das Handwerk verstanden. Der Bass schmiegt sich perfekt dem Gitarrenspiel an, ohne im Hintergrund zu verschwinden oder zu präsent zu wirken, eine gute Mischung einfach. Zu guter Letzt ist auch das Schlagzeugspiel gut ins Gesamtbild eingelagert. Einzig der Gesang fällt etwas ab und wirkt etwas zu omnipräsent. Zu sehr im Vordergrund lässt er die gute Arbeit an den Instrumenten etwas im Hintergrund verschwinden. Hier kommt auch ein Hauptkritikpunkt, die Produktion. Für eine Eigenproduktion kann sie sich zwar hören lassen, aber mit einer professionelleren Produktion könnte man noch einiges mehr aus dem überwiegend sehr guten Songmaterial herausholen! Man vermisst den Druck, die Energie, die von THEORY OF MIND ausgeht. Leider wirkt „When Fate Divides“ in der Aufnahme allgemein etwas flach.

THEORY OF MIND zeigen mit ihrem Erstlingswerk „When Fate Divides“ zu was sie fähig sind. Ein solide und interessante Rock-Mischung mit einem Schwerpunkt auf Alternative und Stoner „fetzt“ knapp 50 Minuten aus den Boxen. Doch leider muss das „fetzt“ in Anführungszeichen bleiben, da die Produktion der Musik der Bayern die Dynamik und Ausdrucksstärke nimmt. Mit einer fetteren Produktion wäre hier auf jeden Fall mehr drin gewesen, aber ich bin mir sicher, dass wir in baldiger Zukunft wieder von THEORY OF MIND hören werden!

06.05.2013
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