Thembones - You Are Welcome

Review

Für den durchschnittlich sprachbegabten Deutschen kann alleine die Aussprache des Bandnamens bereits die erste Hürde sein, die er als gewillter Hörer zu nehmen hat. Um es gleich vorweg zu nehmen: Viel mehr Sprach- und vor allem Geistesleistung wird dem Konsumenten nicht abverlangt. Dazu hat die Musik der Solinger schlicht zu wenig Ecken und Kanten, als das man besonders gefordert werden würde. Aber welcher Art von Musik haben sich die Jungs denn nun angenommen? Grob umschrieben, Alternative mit Grunge und Groove. Insbesondere die Gitarrenabteilung hat dabei einige interessante Momente zu bieten und stellt sich gerne dem Duell zwischen hübsch groovenden Gitarrenwänden und ruhigen Momenten. Eigentlich sind es vor allem die Saitenzupfer, die der Musik stellenweise Leben einhauchen. Sonst wirken die Songs einfach zu statisch. Es fehlen die Momente, die einen vom reinen Konsumenten zum interessierten Hörer machen, der auch willens ist seine Aufmerksamkeit der Musik entgegen zu bringen. Das ist leider heute viel zu oft der Fall, dass die Musik nicht lebt und den Hörer zum reinen Empfänger macht. Warum darauf gerade bei dieser Band zu sprechen komme, ist recht einfach erklärt. Die Thembones müssten keinesfalls dieser Kategorie angehören, denn zumindest die musikalischen Fähigkeiten sind zweifelsfrei vorhanden. Dies beweisen nicht zuletzt, wie bereits erwähnt, die interessanten Gitarrenspielereien und ein äußerst lebendiges Basspiel. Aber diese Tatsache täuscht eben nur selten über den Umstand hinweg, dass im Fach „wie schreibe ich einen Song“ tunlichst noch mal die Schulbank gedrückt werden sollte. „You Are Welcome“ ist ein Alternative Album ohne großen Anspruch geworden. Erfreulicherweise aber auch ein Album, das keinen Trends hinterher hechelt und eben für den schnellen Hörgenuss zwischendurch absolut geeignet ist. Mit ein wenig Nacharbeit, könnte mit dem nächsten Album etwas mehr herausspringen.

05.10.2004
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